17.+18.3.2016 Louisiana begrüßt uns ....

...mit Hochwasser! Gleich drei Flüsse sind vor ca. 5 Tagen über die Ufer getreten und wir sehen mehrere Häuser, vor denen ein Teil des Mobiliars liegt. Sehr wahrscheinlich Flutschäden! Uns kommen auch einige Militärfahrzeuge entgegen, auf deren Ladefläche man eindeutig Zivilpersonen sehen kann. Etwas später kommen wir an einer Turnhalle vorbei und können erkennen, dass hier die Notaufnahmestelle der Flutopfer ist. Wir werden zu einem 150 km Umweg gezwungen, da die I-10 (der Highway hier unten nach Süden) seit der Staatsgrenze gesperrt ist und sich nun, der gesamte Verkehr erst einmal nach Norden begeben muss, bevor man dann wieder südwärts abbiegen kann. Wir sind 300 km gefahren, um real 80 km weiter nach Süden voran zu kommen. Wir waren sogar am Anfang gezwungen, eine Straßensperre beiseite zu schieben (verbotenerweise!), um durch eine überflutete Brückenunterfahrung zu kommen. Wir konnten das mit unserem Diesel ja problemlos tun, wo hin gegen die Amerikaner mit ihren Benzin-Schlitten da nicht durch kommen. Da der Fahrer ja schlecht aussteigen und gleichzeitig fahren kann, muss das geliebte Eheweib durch die Fluten waten und verbotene Handlungen vornehmen! Als wir weiter fahren, kommt am anderen Ende der Flut der Sheriff an. Er kann uns ja nun leider! nicht folgen, aber er stellt sich quer und sperrt die Unterfahrung jetzt endgültig!

Das war für heute unser Highlight, ansonsten fahren wir quer durchs Land. Hier ist es viel grüner als bisher, aber leider auch viel feuchter. Mückenalarm! Für die nächsten Tage ist wieder viel Regen und Gewitter angesagt, bei gleichbleibend frühlingshaften Temperaturen zwischen 20 und 25°. 

 

Wir übernachteten in Eunice, einer winzig kleinen Stadt mit einem sehr komfortablen Großparkplatz. Es war sehr ruhig. Heute geht's weiter Richtung Lafayette, da fangen schon die ersten Wohnhäuser, die im Stil der ehemaligen Plantagenhäuser, gebaut sind. Große Häuser mit riesigen, gepflegten Rasenflächen drumherum und der Nachbar wohnt im Container. Dazu muss man nochmals wiederholen, dass hier kein Haus Stein auf Stein gebaut ist. Alle sind entweder Holzständerwerk mit Rigips verkleidet, oder Container mit Holz verkleidet mit Dach. Wenn der Besitzer sich Mühe gibt, hat er sogar eine Veranda angebaut. Kein einziges Haus hat einen Keller, alle stehen auf Füßen. Anhand der überflutenden Wassermassen, sicher eine kluge Entscheidung. Das Fehlen von Kellern erklärt auch die unzähligen Storage-Anbieter. Alle paar Kilometer gibt es ein großes Areal mit abschließbaren Garagen unterschiedlichster Größen. Man kann 40"-Wohnmobile genauso unterstellen wie ein kleineres Boot. Oder gar nur einen Raum für alte Möbel mieten. Obwohl - die stellt der Durchschnitts-Amerikaner mit eigenem Haus gerne auf sein Grundstück und läßt sie vergammeln. Egal, ob alte Autos, Grills, SAT-Schüsseln, Kinderspielzeug etc. Alles ist auf dem Grundstück verteilt. 

Richtung Lafayette geht's quer durch's Land auf kleinen und kleinsten Straßen. Unser erstes Ziel heißt heute Breaux Bridge. Hier fängt die River Road an, die zwischen Baton Rouge und New Orleans, sie schönsten Plantagenhäuser aufweist. Fast alle können besichtigt werden. Aber zuerst suchen wir die Visitor Information auf, bei der gegenüber ein Parkplatz liegt, wo man auch mit Bussen und RV's parken darf. 

Wir parken und sofort kommt eine Dame angelaufen und fragt uns, ob wir aus Deutschland seien. Dann erzählt sie uns, dass ihr Mann Deutscher sei und schon kommt er angelaufen. Ingo und Mary sind aus Los Angeles (im Sommer+Herbst) und aus Breaux Bridge (Winter + Frühjahr). Ihr Grundstück hier liegt direkt am Fluß. Das kommt dem Geschäft ihres Sohnes sehr entgegen, der hier einen Kajak-Verleih betreibt. Wir quatschen und quatschen. Jetzt ist aber Schluß damit, wir wollen doch in die Visitor Information. Danach schlendern wir durch den wirklich sehr kleinen Ort. Da hier die Hochburg der Crawfish- (Flusskrebs)-Farmen ist, kehren wir ein und bestellen uns erst einmal Crawfish. Ich kenne das nicht und nehme lieber die Shrimps (da weiß man, was man hat!). Als das Essen kommt, staunen wir mal wieder über die Größe der Portionen. Das essen die Kunden alles auf. Und teilweise noch eine Vorspeise und ein Dessert. Unser Essen ist sehr lecker (Hermann's Crawfish mag ich auch), abschließend gibt es den obligatorischen Kaffee. 

Mittlerweile gewittert es und es regnet immer mal wieder. Wir besuchen trotzdem die katholische Kirche, die im Gegensatz zu unseren Kirchen, komplett mit dickem Teppichboden ausgelegt ist und deren Bestuhlung aus einfachen Klappstühlen besteht. Diese sind dann für jeden Zweck wegzuräumen (wenn eine Taufe ansteht) oder zu ergänzen (wenn ein Gospel-Konzert stattfindet). Es regnet zu stark um auch noch den Friedhof zu besichtigen. Mary hat uns nämlich erzählt, das müssten wir gesehen haben, wie die Flut-Wassermengen die Gräber anhebt. Den Friedhof schauen wir uns dann morgen, bevor es weiter geht, noch an.

 

Crawfish-Farmer beim Leeren der Reusen

Sicher ist sicher!

19.3.2016 Breaux Bridge nach New Iberia #31

Gestern Abend sah es in Breaux Bridge so aus...

...und heute morgen sah es bei mir dann so aus!

Wie ist das passiert? Es hörte und hörte nicht auf zu gießen, wir hatten doch eine Einladung zu Ingo und Mary. Es war schon 19.30 Uhr und es goss immer noch. Es waren doch höchstens 150m bis zu ihrem Haus. Also, den großen Schirm raus - wird schon nicht so schlimm werden, ist ja nur Wasser. Ich denke noch, zieh'  mal lieber die flip-flops an, denen macht es nichts aus, wenn sie nass werden. Und dann passiert es, kurz vor dem Häuschen - der Weg kann nur als "rough road" bezeichnet werden und steht zudem noch gut knöcheltief unter Wasser - rutsche ich in ein Erdloch und mein linker Fuß knickt um. Ach, ist nicht so schlimm, geht schon. Die Nacht war nicht so toll und morgens geht Hermann direkt rüber zu Ingo und fragt ihn, wo denn das nächste Krankenhaus mit Röntgenmöglichkeit wäre. Ingo telefoniert etwas herum und sein Freund erzählt ihm, dass direkt im Ort, nur 1 Meile entfernt, ein Krankenhaus mit dieser Möglichkeit ist. Wir fahren also dort hin und wir nehmen natürlich den falschen Eingang, weil Hermann nicht wollte, dass ich so weit hüpfen muss, da ich mittlerweile mit dem Fuß überhaupt nicht mehr auftreten kann. Die junge Dame am Empfang erklärt uns, dass das nächste Gebäude für Notfälle zuständig wäre. Sie holt aber sofort einen Rollstuhl und dann fahre ich gemütlich zum nächsten Empfang. Hier in Amerika werden erst einmal alle Daten erfasst, bevor Du einen Doktor siehst. Schließlich muss sicher gestellt sein, dass man für die Kosten aufkommen kann. Wir erklären, dass wir die Behandlung direkt bezahlen wollen. OK, dann geht alles sehr schnell. Patientenname in den Computer und dann kommt der ganze Rattenschwanz. Patientenarmband etc. Dann schiebt mich eine Krankenschwester in den ersten Raum und füllt wieder jede Menge am Computer aus. Dann wird Blutdruck gemessen, Körpertemperatur und Puls alles gleichzeitig. Mein Puls ist etwas zu schnell, dafür ist der Blutdruck im Keller. Na prima, war ja zu erwarten.
Dann weiter mit Rollstuhl zum nächsten Zimmer. Hier kommt der freundliche Pfleger, der in der Lage ist, der älteren Dame auf die Liege zu helfen. Danke, dass schaffe ich hüpfend ganz alleine. Und schon kommt der Arzt, schaut den Fuß an und ordnet Röntgen an. Direkt kommt eine junge Dame mit einer mobilen Röntgenstation ins Zimmer und macht 3 Aufnahmen von meinem Fuß. Einen Moment später kommt der Arzt zurück, er hat die Bilder mittlerweile direkt auf einem großen Flatscreen in seinem Zimmer gesehen und beruhigt uns, dass der Fuß nicht gebrochen ist, sondern nur die Bänder im Mittelfuß gezerrt sind. Da aber die Gefahr des Umknickens jetzt viel größer ist und weil er den Fuß ruhig stellen will, gibt es einen perfekten Schuh. Er wird mir angepasst, dann gibt noch ein paar Krücken und Rezepte für Schmerztabletten. Dann bitte noch bezahlen - und das war's. Die Weiterfahrt ist gerettet.

Also machen wir uns auf den Weg. Immer die #31 entlang Richtung New Iberia. Hier hat der Gründer der Tabasco-Fabrik sich einen Traum erfüllt. Er hat einen Teil seiner Plantage zu einem Dschungel-Garten umgestalten lassen. Wir besuchen zuerst die Fabrik, wo uns sofort am Eintrittskiosk ein Rollstuhl angeboten wird, damit ich den ganzen Besichtigungsweg nicht an Krücken gehen muss. Wir sehen ein Treibhaus, wo die Paprikafrüchte groß gezogen werden. Das passiert in echt auf riesigen Plantagen in Südamerika. Danach wird eine Paprikapaste hergestellt, die über mehrere Monate in Fässern gelagert wird und dabei eine Essenz absondert, nämlich die Tabasco-Sauce. Wir sehen das Faß-Lager, die Abfüll-Anlage und kommen zum Verkaufs-Shop. Wir haben nicht gewußt, wie viele Produkte das Sortiment umfasst. Wir probieren sogar ein Tabasco-Eis. Sehr lecker!

Wir geben den Rollstuhl wieder ab, denn den Dschungel-Garden durchfahren wir mit dem Auto. Leider spielt das Wetter nicht so mit, wie wir uns das gewünscht hätten. Es sind heute nur 15° und es weht ein heftiger, kalter Wind. Aber wir können uns vorstellen, wie malerisch und wunderschön das Alles bei Sonnenschein aussieht. Es gibt eine riesige Kranich-Kolonie. Die wunderschönen Vögel sind zu Hunderten hier versammelt. Zum Abschluß kommen wir noch in den Kameliengarten. Viele Blüten sind bei dem gestrigen Unwetter zerschlagen worden und die neuen Knospen sind noch nicht auf. Dazu muss es sehr viel wärmer werden. Bis wir das Anwesen verlassen, ist es schon 19.00 Uhr. Nun aber schnell zum nächsten Campground. Morgen nehmen wir uns die River-Road mit den vielen Plantagen vor.

20.-21.3.2016  River-Road Tage

Ab jetzt stehen Plantagen-Besichtigungen an. Schon auf dem Weg zur River Road #18, die immer auf der Westseite des Mississippi entlang führt, fallen die vielen Privathäuser mit Säuleneingängen und sehr gepflegten Grundstücken auf. Unser erstes Ziel ist heute die Laura-Plantage. Der ehemalige Besitzer war Franzose, der mit einer deutschen Frau verheiratet war. Die Plantage ist nach der letzten, lebenden Nachfahrin der Gründerfamilie "Laura" benannt, deren vollständiger Name Laura Locoul Gore lautete. 

Diese Plantage ist nur mit einer geführten Tour zu besichtigen. Die Führung dauert 70 Minuten, wir haben einen Schnellsprecher als Guide, vermutlich will er uns auch die kleinsten Informationen noch näher bringen. Zuerst geht's zum Herrenhaus, dann zum Küchenhaus, dann zum Küchengarten und später noch zu den Sklaven-Unterkünften. Alles ist noch erhalten. Allerdings ist die plantagen-eigene Zuckerrohr-Mühle vom Einsturz bedroht. Diese muss in den nächsten Jahren wieder hergestellt und restauriert werden. Dann kann auch diese vom Publikum besichtigt werden. Bei den Sklavenhütten muss ich wegen meines Fußes passen, aber Hermann hält auch noch die letzten 20 Minuten durch. Wir haben viele interessante Einzelheiten erfahren. Wir beschließen aber bei künftigen Besichtigungen, da wo es möglich ist, auf eine Führung zu verzichten und alles lieber selbst zu erkunden. Wir fahren danach nach La Pace, wo wir auch übernachten. Morgen kommt dann die nächste Plantage dran.

 

21.3.2016 Oak Alley + San Francisco Plantage

Von La Pace geht es zuerst nach Oak Alley. Dies ist die einzige noch arbeitende Zuckerrohrplantage hier am Mississippi. Diesmal geht die Führung langsamer und daher auch interessanter von statten. Allen Plantagen ist eins gemeinsam: Keine ist mehr im Original erhalten. Alle wurden aufwändigst restauriert. Wer sich für den Krieg Süd- gegen Nord-Staaten ein bisschen interessiert hat, weiß sicherlich, dass damals von den Nordstaaten-Armeen kein Stein auf dem Anderen gelassen wurde. So hat es auch Oak Alley erwischt. Es wurde über 12 Jahre als Kuhstall genutzt. Davon ist heute - Gott sei Dank - nichts mehr zu sehen. Das Herrenhaus ist sehr hübsch, die Sklaven-Unterkünfte bestmöglich restauriert. Man kann sich vom Leben zur damaligen Zeit ein sehr gutes Bild machen. Arbeits- und Lagerräume im Erdgeschoß - auch damals trat der Mississippi regelmäßig über die Ufer. Wohn- und Schlafräume im 1. Stock mit unendlich vielen, gegenüberliegenden Fenstern. Dies deshalb, damit man in der sommerlichen Hitze "Durchzug" erzeugen konnte. 

Küchengebäude waren immer separat erbaut, wegen der Geruchsbelästigung und der Feuergefahr. 

Was die Herrschaften "auf dem Töpfchen" erledigten, wurde dann von den Sklaven zu ihren eigenen Toilettenhäuschen getragen und dort entsorgt. 

Nach 1 Stunde sind wir hier durch und weiter geht es, wieder an unzähligen Südstaaten-Bauwerken vorbei, zur San Francisco Plantation. Eigentlich hieß sie wohl ursprünglich "St. Frusquin", abgeleitet von dem französischen Ausdruck "sans fruscins", auf deutsch "mittellos". Was wohl eine Anspielung auf die enormen Baukosten sein sollte. Der Bau wurde 1853 begonnen und 1856 fertig gestellt. Der erste Besitzer Marmillion starb im Jahr der Fertigstellung und sein Sohn Valsin und dessen Frau, die Deutsche Louise von Seybold, stellten das Haus dann endgültig im Jahr 1860 fertig. Im Jahr 1974 wurde das Haus einer Stiftung unterstellt und wird seither von einer hier ansässigen Oil-Company erhalten und gepflegt. Leider durften vom Inneren keine Aufnahmen gemacht werden. Dies ist besonders schade, angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet dieses Haus am schönsten eingerichtet ist. Wir haben hier mehr Zeit verbracht, da die Führerin ausführlich auf Nachfragen einging. Auch hier gibt es zwei nachgebildete Sklaven-Unterkünfte. Wir übernachten hier und fahren morgen in einen State Park bei New Orleans. 

22.+23.3.2016 Bayou Segnette State Park

Nur 9 Meilen vor New Orleans liegt der Bayou Segnette Park. Er liegt in einem Naturschutzgebiet direkt am Mississippi. Die Plätze sind groß, die ganze Anlage ist sehr gepflegt. Dazu gibt es Internet, Waschmaschinen + Trockner - alles kostenlos. Wir vermuten, dass wir dort keinen Platz mehr bekommen werden. Auf unserem Weg dorthin kommen wir noch an mehreren Plantagen vorbei. Leider hat man es hier zugelassen, dass die gesamte River Road von Raffinerien dominiert wird. Die Plantagengebäude stehen auf kleinen Grundstücken dazwischen. Wir halten auch kurz an um uns das Maß der Überschwemmungen anzuschauen. Oben auf dem Damm kann man genau erkennen, wie hoch das Wasser vor ein paar Tagen noch stand. 

Mittags erreichen wir den State Park und wir haben Glück und können zwei Nächte bleiben. Danach reisen die Oster-Urlauber an und dann ist kein Platz mehr frei. Zum Ausruhen und ein wenig Wäsche waschen reichen uns die zwei Tage. Am Donnerstag wollen wir direkt in New Orleans stehen. 

23.-25.3.2016

Morgens gießt es wie aus Eimern. Also eigentlich kein Wetter für eine Stadtbesichtigung. Aber zuerst einmal müssen wir einkaufen und dann sehen wir weiter. Um 13.00 Uhr gießt es immer noch. Aber unsere Wetter-App. meldet ab 14.00 Uhr kein Regen mehr. Also fahren wir die 10 Meilen zu dem, von uns ausgeguckten Parkplatzim Zentrum von New Orleans. Direkt an der Canal Street, nur 4 Blocks vom River Walk entfernt. Leider befindet sich dort jetzt eine riesengroße Baustelle. Aber unsere wunderbare App "ioverlander" weist noch eine 2. Parkmöglichkeit auf. Direkt an der Polizei und am Visitor Center. Aber - der Übernachtungspreis ist auch nicht ohne. 24 Stunden für einen Camper/RV 50$. Unbewacht! Aber ok, es ist sehr zentral und das ist uns wichtig. Und mit der örtlichen Polizei als Nachbar sollte es dann auch sicher sein. Um 14.30 Uhr ist das Parkticket an der Windschutzscheibe plaziert und wir sind unterwegs. Es ist trocken, aber sehr feucht. Bereits bei der Einfahrt in die Stadt hat die Brücke über den Mississippi große Ähnlichkeit mit der Golden Gate. Nein, nicht die Farbe, aber den Nebel! Auch die Hochhäuser sind nur zur Hälfte sichtbar, der Rest verschwindet in den Wolken. 

Zuerst kaufen wir uns ein 3-Tages-Ticket für den Hop-On-Hop-Off-Bus. Dann nehmen wir direkt das erste Mal den Bus für die gesamte Tour, damit wir einen groben Überblick bekommen. Wir wollen uns in den nächsten Tagen auf alle Fälle näher mit dem Garden District und dem French Quarter befassen. Wir verlassen den Bus am French Market und machen uns zu Fuß auf den Weg zurück zu unserem Parkplatz. Ja, man kann tatsächlich für ein paar Kilometerchen 5 Stunden brauchen. Mit Abnehmen des Tageslichts, vermehren sich die Menschenmengen auf den Straßen. Die Bourbon Street könnte auch bei uns in der Altstadt sein. Ähnliches Bild: junge Leute mit flaschengroßen Longdrink-Behältern auf Jung-gesellen/gesellinen-Abschied, ältere Leute mit ähnlichen Getränkebehältern auf was-auch-immer-Tour! Überall blitzt und blinkt es, laute Musik schallt aus den verschiedensten Lokalitäten auf die Straßen. Wir kommen an einem Hutladen vorbei, in dem eine richtig gute Band spielt. Die jungen Leute spielen original, d.h. ohne Mikro.Und die Leute, die einfach von der Straße reinkamen und für 2-3 Lieder stehen blieben, waren begeistert.  Danach finden wir einen Pub, mit schwarzen Jazzmusikern - ebenso gut, aber auch anders.  

Am nächsten Morgen nehmen wir schon ganz früh den Hop-On-Bus und fahren bis zur Haltestelle Garden District. Hier hat es uns gestern so gut gefallen, dass wollen wir uns einmal "erlaufen". Die Häuser hier sind wunderschöne Südstaatenhäuser und, Gott sei Dank, hat Hurrican Kathrina hier nicht so viel Schäden angerichtet. Die Häuser sind an der Straßenfront schmal (wegen der damals geltenden Grundstücksteuer, die sich an der Länge der Straßenfront orientierte) und gehen dafür weit nach hinten. D.h., dass alle Zimmer "Durchgangszimmer" sind. Später hat der Staat den Nachteil seiner Steuer eingesehen und die neue Steuer nach Wohnfläche erhoben. Nach 2 Stunden reicht es und wir gehen zurück zum Auto. Wir wollen uns etwas ausruhen und heute abend nochmals ins French Quarter und dort ins berühmte Cafe du Monde gehen.

Also ziehen wir um 17.00 Uhr nochmals los. Zuerst zum Place Decateur - dem Platz gegenüber der Kathedrale. Hier spielen Jazzbands, man kann sich von zahlreichen Wahrsagern die Karten legen oder aus der Hand lesen lassen. Dazu kommen viele Künstler mit ihren Bildern, die ihre Kunstwerke an den Zaun rund um den Platz hängen. Um 21.00 Uhr treffen wir im Cafe du Monde ein. Endlich ist es möglich einen Tisch zu ergattern. Gestern und heute morgen stand die Menschenschlange, die alle auf einen Tisch warteten, zweifach um das Cafe gewickelt. Aber jetzt haben wir Glück! 2 x Kaffee und 2 x die berühmten Beignets bitte. Auf allen Tischen und Stühlen sieht es gleich aus. Alles ist mit einer Puderzuckerschicht überzogen. Als unsere Beignets kommen, wird uns klar warum. Daumendick ist der Puderzucker über das Fettgebäck gestreut. Wir haben echt zu kämpfen, denn Einatmen ist verboten, dann kommt es automatisch zu einem Hustenanfall und beim Ausatmen verteilt man den Puderzucker überall. Also, schön vorsichtig reinbeißen! Danach sind wir satt und wollen nur noch auf die Couch. Also machen wir uns auf den Weg zu unserem Parkplatz und sinken um 22.30 Uhr glücklich auf unsere Polster.

Morgen geht es weiter Richtung Mississippi.

 

26.3.2016 Weiter ostwärts....

...Richtung Mississippi. Aber bevor wir New Orleans endgültig verlassen können, müssen wir die Läufer des jährlich stattfindenden Volkslaufes vorbei lassen. Alle Ausfallstraßen sind gesperrt. Wir ergeben uns in unser Schicksal und lachen uns kaputt, über die teilweise absurden Verkleidungen. Um 11.00 Uhr ist das Spektakel vorbei und wir haben endlich wieder freie Fahrt. Wir kommen nur bis Waveland. Dort suchen wir einen Übernachtungsplatz und morgen gehts weiter Richtung Biloxi.

Ab jetzt geht's weiter unter MISSISSIPPI