Gereist sind wir mit folgenden Unterlagen:

Reiseführer : Mit dem Wohnmobil nach Polen, Teil 1: Der Norden

Atlas: Polska 2013 von Kompas, Massstab: 1:250.000

7.10.2013 Seebad Ahlbeck/Usedom 69 km

Heute ist unser letzter Tag in Polen. Wir fahren immer an der Küste entlang Richtung Swinemünde. Hermann ist der Meinung, es gibt eine Fähre für Fahrzeuge >3,5 t. Kurz vor Swinemünde wechseln wir von der B3 auf die 93 und tatsächlich - hier gibt es eine kostenlose Fähre für Alle. So sparen wir uns natürlich den großen Umweg über Stettin. In Null komme Nichts sind wir in Ahlbeck und richten uns kurz vor Mittag auf dem Stellplatz ein. Es ist herrliches Sonnenwetter, 19°, Stühle raus und die Zeit genießen. So findet unsere Polen-Tour einen ganz entspannten Abschluß. Morgen bleiben wir noch hier und dann geht es ganz langsam nach Hause. 

 

Polen in Zahlen:

Wir sind 3.487 km gefahren, haben den Norden von west nach Ost und wieder von Ost nach West kennen gelernt. 

Wir haben 640 l Diesel getankt und 60 l Gas verbraucht.

Wir haben - trotz teilweise schlechtem Wetter - eine wunderbare Landschaft genossen. Gott sei Dank nur freundliche und sehr, sehr hilfsbereits Polen kennen gelernt. Fast nur gute Straßen gehabt. Leider gibt es viele Stellplätze aus unserem Reiseführer nicht mehr. 

 

Wir sagen : Do widzenia Polska! Vielleicht kommen wir nächstes Jahr wieder und schauen uns dann den Süden an.

6.10.2013 Rewal 53 km

Da sich unsere Nord-Polen-Rundreise dem Ende nähert, fahren wir heute nicht weit. Nur die paar Kilometer bis nach Rewal. Hier fällt die Küste steil ab. In den letzten 100 Jahren hat sich der Steilhang 120 m ins Landesinnere verschoben. Auf der Strecke geblieben ist auch eine alte gotische Kirche, von der heute nur noch eine Wand zu sehen ist. Der Ausblick von den Abgängen zum Strand ist toll. Der ausgewiesene Stellplatz ist leider nicht mehr da. Das Land ist jetzt Privatbesitz und das Befahren ist verboten. Schade! Aber nur einige Meter weiter, finden wir einen bewachten Parkplatz. Gegenüber gibt es ein Lokal, welches ein Mittagessen für 12 Zloty (3€) anbietet. Dafür bleibt die Küche natürlich kalt. Es sieht ein bisschen aus wie ein amerikanischer Diner. Auf keinen Fall wie gutbürgerliches polnisches Lokal. Aber die Karte ist üppig und alle Essen kosten dasselbe. Wir bestellen drei mal Schnitzel mit Pommes und Salat und einmal Kartoffelpuffer ungarisch. Dazu gibt es ein Bierchen. Soviel sei gesagt, das Essen war warm, die ungarischen Kartoffelpuffer wurden ohne Nachfrage in ein Hähnchenschnitzel umgewandelt. Was will man auch für 3 € erwarten. Aber wir waren satt. Na ja, und so schlecht war es dann auch wieder nicht. Auf unserem bewachten Parkplatz verbringen wir eine ruhige Nacht. Allerdings gibt es hier - im Gegensatz zu anderen Gegenden - eine wahre Festbeleuchtung. So müssen wir alle Verdunkelungen am Auto hochziehen, damit wir einschlafen können. 

5.10.2013 Kolberg Ruhetag

Heute ist unsere Dagmar die Programm-Gestalterin. Vormittags soll es in die Stadt gehen und nachmittags an den Strand. (Ja, ist denn schon Sommer?) Also machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg vom Campingplatz Nr. 78 in  die Innenstadt. Die ist hier gar nicht so leicht zu finden. Es gibt überall kleinere Plätze mit vielen Geschäften drumherum, aber endlich sehen wir den Turm der Marienkirche und wissen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber ehrlich, Kolberg ist keine schöne Stadt. Also, schauen wir uns die Kirche und das Rathaus an und tätigen noch einige Einkäufe. Dagmar Stiefel und Jacke, Hermann Zigaretten für zwei Raucher daheim, einige Lebensmittel. Als keine Tragekapazitäten mehr vorhanden sind, machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz. Dann gibts Mittagessen und dann müssen wir uns schon wieder beeilen. Dagmar möchte an den Strand. Also queren wir die sehr belebte Promenade und laufen gut 2 Stunden am Strand entlang. Emma hat heute Urlaub: Sie darf als einzige von uns schwimmen gehen. Und das tut sie auch ausgiebig. Zurück auf dem CP muss erst mal das Sand/Salzwasser-Gemisch bei Emma abgebadet werden. Das machen die Herren der Schöpfung. Danach bekommt sie von Dagmar noch eine leichte Fönwelle. Mann, jetzt riecht die auch noch gut! 

Morgen geht es weiter nach Rewal - an der Steilküste. Da gibt es - laut unserem Reiseführer - einen tollen Übernachtungsplatz direkt am Steilhang.

4.10.2013 Kolberg 101 km

Heute geht es von Darlowko nach Kolberg, immer an der Küste entlang. Vorher wollen wir aber noch Darlowo anschauen. Es gibt einen schönen Marktplatz, umgeben von Bürgerhäusern aus dem 18. und 19. Jh. Gerd beschließt spontan zum Friseur zu gehen. Für umgerechnet 7,50 € ist er nach einer halben Stunde um ein Pfund Wolle auf dem Kopf ärmer.

Wir haben ja schon erwähnt, dass Polen sich total im Umbruch befindet. Es gibt keine schlechten Straßen mehr (bisher nur 1x) überall wird gebaut - Straßen und überall neue Häuser.

Aber heute - 11,5 km Dauerbaustelle, einspurige Fahrbahn von der Breite eines Pferdekarrens. Die Ränder von den schweren LKWs total zerstört. Höhenunterschied zum anderen Fahrstreifen 1m. Also extreme Absturzgefahr. Totale Panik bei den Damen und totale Coolness bei den Männern. Der Stress war für beide Seiten sicher gleich groß. (Die Männer mussten sich ja schließlich die Kommentare anhören: Pass auf! Achtung, das ist eng! Nicht so weit auf meine Seite!) Nach 1 Stunde war alles überstanden und dann kam bei Debki eine Ortsdurchfahrt auf Panzerplatten. (Das Thema Martinis geschüttelt hatten wir doch schon!). Danach ging es aber wieder auf erstklassigen Straßen zügig nach Kolberg. Hier gehen wir auf den einzigen, noch geöffneten Campingplatz hier in Nordpolen. Wir stellen die Autos ab und laufen noch ein bisschen über die Promenade. Besser gesagt, wir schieben uns durch die Horden Touristen, die alle an diesem Freitag Nachmittag sehen und gesehen werden wollen. Um 17.30 Uhr sind wir wieder auf dem Campingplatz und freuen uns alle auf eine heiße Dusche.

Morgen wollen wir noch einen Ruhetag hier einlegen. 

3.10.2013 Darlowo am Strand 123 km

Nach einer sehr ruhigen Nacht (es gibt noch Orte in Polen, die keine Straßenbeleuchtung haben) machen wir uns um 10.00 Uhr auf den Weg zu einer weiteren Etappe an der Küste entlang. Wir fahren gemütlich auf kleinen und kleinsten Straßen jeden Ort an der Küste an, schauen uns um und fahren weiter. Bei Darlowo fahren wir die 3 km weiter zum Leuchtturm bei Darlowko und finden wieder einen einsamen Übernachtungsplatz. Auch hier schlendern wir ein bisschen herum, gehen kurz zum Strand und kaufen im Hafen Räucherfisch. Danach gehen wir wieder zu den Mobilen und ruhen uns aus. Der Fotograf hatte heute keine Lust (Ausrede: Jetzt habe ich doch die Kamera vergessen!) und deswegen gibt es keine Bilder.

2.10.2013 Rabka bei Leba 52 km

Heute wollen wir uns die große Wanderdüne bei Leba anschauen. Direkt am Strand bei Rabka gibt es einen einsamen Parkplatz in Rabka, der Wohnmobilen auch eine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Wir laufen 500 m zum Kassenhäuschen der Elektrowägelchen. Diese bringen uns die 5 km zur Düne. Da die Fahrt nur über Panzerplatten geht (im Krieg waren hier V2-Raketen stationiert) ist es sehr ungemütlich, zumal es mal wieder saukalt ist und der Fahrtwind tut ein übriges, dass wir durchgefroren am Ziel ankommen. Es sind tatsächlich noch eine Menge Leute hier unterwegs. Das zeigten schon die zahlreichen Reisebusse auf dem Parkplatz. Hier oben an der Küste hört man jetzt wieder vermehrt die deutsche Sprache. Im Herbst scheinen hier nur die Deutschen unterwegs zu sein. Wir erklimmen die Düne und gehen weiter zum Strand. Hermi schlägt vor, dass wir die 5 km am Strand zurück gehen.Wir haben zwar schon die Rückfahrtickets mit den Elektrowägelchen gekauft, aber es ist uns einfach zu kalt. Am Strand scheint wenigstens die Sonne und wenn man sich bewegt ist es auch nicht kalt. Den meisten Spaß hat Emma, die jetzt 4 Stöckchenwerfer hat. Ehrlich, ich hatte abends Muskelkater im rechten Arm. Auch uns Menschen hat der Spaziergang große Freude gemacht. Das Wetter spielte mit und die Bewegung tat uns allen gut.

1.10.2013 Nadole 127 km

Wir verlassen bei strömendem Regen Danzig und wollten eigentlich Soppot und Gdyna noch besichtigen. Allerdings müßten wir dafür die Bahn über- oder unterqueren. Wir finden allerdings nirgends eine Möglichkeit, die max. Höhe ist 3,20 Meter. Da beide Autos höher sind, geben wir schließlich frustiert auf. Wir fahren über Puck an die Küste. Eigentlich stand auch die Landzunge der Halbinsel Hel auf unserem Programm. Da dies jedoch nur Sinn macht, wenn man auch baden kann (bei Regen und 12° wohl eher nicht) lassen wir diesen Punkt aus unserem Tourenbuch einfach aus. Es geht jetzt immer die Küste entlang westwärts. Bis auf 2 Städtchen hat sich das Besichtigungsprogramm erledigt. Immer wieder weist unser Reiseführer auf schöne Badeplätze hin. Einen solchen wollen wir zur Übernachtung aufsuchen. Am See Zarnowickie finden wir einen ruhigen Seitenstreifen an einem Aussichtsturm. Dieser steht im Nirgendwo. Wir können uns nicht vorstellen, dass hier jemand her fährt um diesen Turm zu besteigen. Egal, unsere Nacht war himmlisch ruhig.

30.9.2013 Danzig

Saukalt (4°) aber kein Regen! Gott sei Dank! Denn heute wollen wir in die Stadt. Wir nehmen also die Linie 8 und fahren 20 Minuten in die Innenstadt. Die Straßenbahn wäre bei uns in den 50er Jahren gefahren. Die Schienen müssen noch viel älter sein, so verbogen sind sie. Wir werden durcheinander geschüttelt wie ein Martini! Zuerst gehen wir in die Touristeninformation und melden uns dort zu einer Stadtführung in Deutsch an. Beginnen soll das Ganze um 14.00 Uhr. Da es erst 10.30 Uhr ist, haben wir noch jede Menge Zeit. Wir bummeln kreuz und quer durch die Stadt, versuchen mal ein windstilles Eckchen zu finden und haben wirklich die feste Absicht uns eine kleine Erinnerung zu kaufen. Schließlich sind wir hier in der Stadt des Bernsteins. Aber - wir finden nichts was uns wirklich zusagt. Um 12.00 Uhr gehen wir etwas essen. trinken danach noch einen Kaffee und machen uns dann auf den Weg zur Touristeninfo. Pünktlich um 13.50 Uhr sind wir dort. Mittlerweile fegt der Wind nur so durch die Straßen. Oje, und die Führung ist zu Fuß und dauert 3 Stunden. Als unsere Führerin auftaucht, stellen wir zu unserer Freude fest, dass wir Vier alleine bleiben. Keine anderen Gäste haben sich angemeldet. Die Einzelheiten unserer Führung würden hier den Rahmen sprengen, aber so viel sei gesagt: Jeder der Danzig besucht, sollte sich diese Führung gönnen. Wir haben sehr viel über die Geschichte der Stadt, die Danziger im Speziellen und alle wichtigen Gebäude gelernt. Es ist tatsächlich fast 17.00 Uhr als unsere Führerin sich von uns verabschiedet. Unsere Füße sind sehr müde und ausserdem wartet Emma auf dem Campingplatz. Also springen wir schnell in die Martini-Schüttelmaschine Nr. 8 und sind eine halbe Stunde später auf dem Campingplatz.

29.9.2013 Danzig 81 km

Wir machen die Augen auf und die Sonne lacht. Wir können es kaum glauben. Wir sind um 9.00 Uhr schon unterwegs. Wir wollen heute an die Küste und dann westwärts nach Danzig. Aber zuerst müssen die Lebensmittel aufgefüllt werden. Deshalb machen wir bei einem Lidl halt und kaufen ein. Gerd macht das Schnäppchen seines Lebens: Für umgerechnet 9,95€ gibt es einen modischen und warmen Pullover. Er hat nämlich nur einen mitgenommen. Er dachte wohl, dass wir auf Sommerurlaub gehen. Tja, dem war ja nun nicht so!Wir machen in Jantar einen Abstecher zum Strand, gehen 1/2 Stunde spazieren und danach fahren wir nach Danzig auf den Campingplatz. Da es heute nicht regnet, werden mal wieder die Autos unten herum abgewaschen. Das ist auch nötig, da wir teilweise durch knöcheltiefe Pfützen gefahren sind und das Dreckswasser bis oben gespritzt ist. 

28.9.2013 Malbork 81 km

Heute ist das Wetter durchwachsen und wir besuchen die Marienburg. Für die Besichtigung machen wir uns alle zu Rentnern und zahlen nur 118 Zloty für 4 Personen inkl. Audioguides. Die Burg derDeutschen Ordensritter ist die Größte, die je gebaut wurde. Eigentlich besteht sie aus 3 Burgen, einer Innenburg (die Schönste) dann die Mittelburg und schließlich die äußere Burg. Diese muss allerdings in den nächsten Jahren noch restauriert werden. Wir brauchen fast 4 Stunden bis wir alles gesehen haben. Danach gibt es in einer kleinen Freiluft-Kneipe noch ein Bier. Um 16.00 Uhr beschließen wir auf dem Parkplatz zu übernachten. Je später es wird, umso ruhiger wird es auch. Als um 18.00 Uhr sogar mal die Polizei vorbei schaut, fühlen wir uns sicher aufgehoben. 

27.9.2013 Elblag Ruhetag

Heute morgen weckt uns die Sonne! Bestimmt, weil Gerd gestern im

strömenden Regen sein Auto gewaschen hat. Wir Frauen haben uns für heute morgen "Hausputz" vorgenommen. Die Betten müssen frisch bezogen werden, Staub geputzt und, und, und....Was halt so alles auch zu Hause anfällt. Mittags gibts zur Belohnung Bratkartoffel, Kotelett und Bohnengemüse. Habe ich schon gesagt, dass die polnischen Kartoffeln super lecker sind? Wir werden ein paar Kilo mit nach Hause nehmen. Aber auch die Tomaten von hier (0,50 € für 1kg) haben richtig Tomatengeschmack. Wir werden sicher das Wetter hier nicht vermissen, aber die Lebensmittel - mmmhmhmhmh! Jeden Nachmittag besuchen wir einen Bäcker, Kuchen können die hier! Das gibt selbst unser Konditormeister zu. Es wird übrigens nicht nach Stück bezahlt, sondern nach Gewicht. Man zeigt, wie dick das Stück sein soll und dann wird es gewogen. Also, 4 Stück Kuchen, 4 x Cappucchino = 7€.

Heute hatte endlich das Büro der Schifffahrtgesellschaft geöffnet. Wir wollten ja morgen mit dem Boot den Oberländer Kanal befahren (Hier werden Schiffe über Land den Berg hinauf gezogen). Leider ist die Saison vorbei. Morgen findet noch eine 3stündige Fahrt statt. Diese führt aber nur bis zum Naturschutz-See und wieder zurück. Ach nee, das wollen wir dann auch nicht. Zumal das Wetter sich zwar bessert (die Sonne kommt immer öfter hervor) aber die Temperaturen sind dafür drastisch gefallen. Morgens 6°, tagsüber um die 12°. Wir laufen noch ein bisschen durch die Stadt, aber viel gibt es hier nicht zu gucken. Wieder auf dem Campingplatz beschließen wir, morgen weiter zu fahren. Erst nach Malbork (die Marienburg bestaunen) und dann weiter nach Pasewark. Dort werden wir am Strand übernachten. Übermorgen geht es dann nach Danzig auf den Campingplatz. Wir müssen uns etwas beeilen, da auch dieser CP nur bis 5.10. geöffnet ist. Danach gibt es keine ganzjährig geöffneten Campingplätze mehr. Mal sehen, wie es dann weiter geht. 

26.9.2013 Elblag 39 km

Heute morgen - es ist kurzfristig mal trocken - gehen wir zur Wehranlage und zur Kathedrale. Hier befindet sich an unbekannter Stelle das Grab von Kopernikus. Nach der Besichtigung - es regnet wieder - fahren wir auf den Campingplatz nach Elblag. Wir haben Glück, denn erstens gibt es Standspuren auf Beton und zweitens hat er noch bis Sonntag geöffnet. Heute nachmittag wollen wir in den Ort und uns erkundigen, wann die Schiffe von Elblag losfahren. Habe ich schon erwähnt, dass Gerd fast immer nach der Ankunft sein Auto wäscht? Selbst bei strömendem Regen! Gerade - es ist 13.00 Uhr - hat er wieder den Eimer rausgeholt. Hermann ist - dank unserer neuen Glaskeramik-Versiegelung - ein bisschen arbeitslos. Früher war er ja wie Gerd, aber jetzt, wo das Auto sich sozusagen selber wäscht, hat er nichts mehr zu tun. Huch - es ist 14.30 Uhr es ist trocken und die Sonne scheint !!!!!!

25.9.2013 Frombork 154 km

Heute geht es weiter Richtung Küste. Wir wollen heute bis zum frischen Haff nach Frombork fahren. Es regnet, es ist trocken, es regnet, es ist trocken. Langsam reicht es und es schlägt uns auch auf die Stimmung. Man muss sich immer wieder erinnern, dass es schließlich schlimmeres gibt als schlechtes Wetter. Wir besichtigen unterwegs in Reszel das Schloss und in Lidzbark Warminski die Bischofsburg. Alle Orte wurden von Kopernikus besucht. In Frombork parken wir am Hafen und gehen trotz Regen noch Fisch essen. Der Besitzer sprach sehr gut deutsch und hat für uns extra noch seine Küche angeworfen und seinen Feierabend verschoben.Heute schauen wir uns die Kathedrale und Wehranlage hier nicht mehr an. Es regnet!!!!!!!

24.9.2013 Swieta Lipka (Heiligelinde) 24 km

Bevor wir in Heiligelinde ankommen, fahren wir noch am Schloß der Familie Lehndorff vorbei. Heinrich Graf von Lehndorff wurde wegen seiner Beteiligung am Attentat auf Hitler in Berlin hingerichtet. Heute bemüht man sich alles wieder aufzubauen. Ein Teil der Stallungen ist schon fertig, aber das eigentliche Herrenhaus ist schon sehr verfallen. Hier muss bestimmt bald etwas geschehen.

Danach geht es nach Heiligelinde (hier ereigneten sich im 17. Jh. zahlreiche Wunder). Der Grundstein wurde 1687 gelegt. Diese barocke Kirchen/Klosteranlage ist riesig. Der Altar ist der Größte, den wir je gesehen haben und die Orgel ist überwältigend. Stündlich findet hier ein kleines Orgelkonzert statt und die Figuren auf der Orgel bewegen sich alle. Beim Ave Maria haben wir alle eine Gänsehaut.

23.9.2013 Wolfsschanze 77 km

Wir waren zwar schon mal hier, aber Dagmar und Gerd möchten doch auch einmal diese riesige Bunkeransammlung sehen. Dagmar ist an der deutschen Geschichte genauso interessiert wie Hermann und beide kennen sich sehr gut aus. So ist es für mich und Gerd sehr interessant, was die Beiden uns erzählen. Übernachten können wir nicht auf dem Campingplatz (Wiese), sondern stehen direkt daneben auf Beton. Abends ist es hier stockdunkel und man hört nur die Tiere aus dem Wald. Gerd und Dagmar müssen ja rauchen und gehen deshalb auch spätabends noch aus dem Auto. Daher wissen wir das. Die Bunker, die am anderen Morgen besichtigen, sollten alle gesprengt werden. Allerdings ist es bei keinem komplett gelungen. Zwar sind einige Wände umgestürzt, aber alles ist gut zu erkennen.

22.9.2013 Gizycko 121 km

Heute ging es über Elk, Orzysz nach Gizycko. Hier waren Hermann und ich schon 2003. Der Ort ist kaum wieder zu erkennen. Alle Straßen sind neu gepflastert, unzählige Hotels aus dem Boden geschossen. Hier in Masuren ist Europa schon voll angekommen. Überhaupt hatten wir bisher nur einmal ein kurzes Stück schlechte Straße, alles andere ist nagelneu asphaltiert. Hier mit einem alten Straßenatlas herumzufahren ist nicht möglich. Selbst unser TomTom - mit den neuesten Daten geladen - kennt noch nicht jedes Stück Autobahn oder jeden Kreisverkehr. Auch an den Neubauten der Einfamilienhäuser lässt sich der "Reichtum" der Polen erkennen. Alles ist groß und ein unbedingtes Muss scheint es zu sein, an den Eingängen ein Vordach, das auf mindestens 2 Säulen ruht, anzubauen. Der Stil erscheint etwas mediterran. Wenn die Sonne scheint, sieht es bestimmt toll aus. Aber bei uns regnet es ja andauernd, selbst die Polen sind mittlerweile sehr genervt. Die Bauern können nicht auf die Felder, weil alles unter Wasser steht. An den meisten Stellplätzen müssen wir vorbei fahren, da sie vorzugsweise Stellplätze auf Wiesengrund anbieten. Wir würden denen ja den ganzen Untergrund umwühlen. Heute war es eine reine Überführungsetappe.

21.9.2013 Suwalki 84 km

Wir kommen pünktlich zur Formel 1 in Suwalki auf einem nagelneuen Wohnmobilstellplatz an. Seit 11.00 Uhr hat es nicht mehr geregnet. Wir wollten eigentlich an der Klosteranlage am Wigry-See übernachten. Aber leider sind alle Campingplätze geschlossen, da die Wiesen unter Wasser stehen. Wir besuchen die Ablasskapelle am Studzieniczne See. Papst Johannes Paul war 1999 hier. Es gibt hier eine Quelle, aus der man wunderwirkendes Wasser schöpfen kann. Die Hausfrauen schöpfen ein Eimerchen Wasser nach oben und Gerd probiert. Sollte er morgen noch leben (nach dieser Brühe) wird er sehr wahrscheinlich bis ans Ende seines Lebens vor Vitalität strotzen. Danach geht es weiter zum Kloster am WigrySee.Die Kapelle ist geschmückt wie für eine Hochzeit. Wir fahren dann weiter nach Suwalki - immer Richtung Westen. Vielleicht liegt die Wetterbesserung an der Fahrtrichtungsänderung? 

20.9.2013 Augustow 208 km

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Parkplatz regnet es immer noch. Also nichts da mit geführter Tour durch den Urwald mit der Chance, Wisente in freier Wildbahn zu sehen. Auch die Tour mit dem Zug wollen wir bei dem Wetter nicht machen. Also beschließen wir, weiter gehts! Heute gehts in nördlicher Richtung weiter auf die littauische Grenze zu. Es schüttet den ganzen Tag, nicht einmal stehen die Scheibenwischer still. Mittags unterbrechen wir unsere Fahrt in einem Tartarendorf - 8 km vor der weißrussischen Grenze. Dort gibt es ein Restaurant, in dem man tartarische Spezialitäten essen kann. Es gibt Piroggen in allen Variationen, eine Pilzsuppe mit Graupen, Kaffee mit Kardamom und Tee mit frischer Zitrone und Minze. Alles hat uns sehr gut geschmeckt. Unser Ziel für heute ist Augustow.

19.9.2013 Bialowieza 115 km

Wir fahren immer noch Richtung Osten. Heute wollen wir in den Bialowieza Nationalpark einfahren. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön, hauptsächlich gibt es Landwirtschaft und erstaunlich viele Holzhäuser, die wir allerdings bisher nur aus Russland kannten. Teilweise gibt es tatsächlich noch den Brunnen im Hof. Daneben immer wieder imposante Neubauten. Wenn hier neu gebaut wird, dann aber prächtig. 

Im Nationalpark angekommen, fahren wir zuerst nach Hajnowka. Hier soll eine kleine Schmalspurbahn ihren Abfahrtsbahnhof haben. Wir finden den Bahnhof und sind froher Hoffnung, dass der Zug fährt, da schon 2 Reisebusse auf dem Parkplatz stehen. Wir gehen zum Ticketschalter. Ein netter junger Pole erklärt uns in gebrochenem Deutsch, dass der Zug morgens um 10.00 Uhr abfährt, dann 1 Stunde durch den Urwald fährt, am Ziel 1 Stunde Aufenthalt mit Mittagessen und danach wieder 1 Stunde zurück fährt. Leider ist er für heute schon unterwegs - mit den Besatzungen der beiden Reisebusse. Aber am Samstag um 10.00 Uhr könnten wir fahren. Da heute erst Donnerstag ist, wollen wir uns das noch überlegen. Wir fahren weiter zum Parkplatz des eigentlichen Nationalparks. Dort erkundigen wir uns, ob wir einen deutschsprachigen Führer für eine 3stündige Wanderung buchen können. Ja es geht, wann immer wir wollen. Da es aber mal wieder schüttet, vereinbaren wir mit der Dame vom Tourbüro, dass wir morgen früh wieder kommen wollen - je nach Wetterlage. Wir laufen durch den Park (den Teil, der ohne Führer besucht werden darf) und verziehen uns hinterher schnell wieder in die Fahrzeuge. Selbst Emma hat keine richtige Luft auf "Gassi gehen". Wenn es so weiter regnet, wachsen uns noch Schwimmflossen.

18.9.2013 Drohiczyn 126 km

Eigentlich  - wenn wir unserer Tour genau folgen würden - ginge es heute über Treblinka. Aber das sparen wir uns. Wir wollen lieber endlich wieder mal ein bisschen Natur. Dazu haben wir uns einen wunderschönen Stellplatz in Drohiczyn am Ufer des Bug ausgesucht. Dank unserer Freundin Martina sind wir im Besitz der beiden Bücher "Mit dem Wohnmobil nach Polen". Wir fahren "den Norden" und sind jetzt mitten in der Tour 6. Da es immer weiter regnet, fahren wir eine reine Überführungsetappe. In Drohiczyn angekommen müssen wir ruhen. Schließlich sind ein paar Kilometer gefahren worden und spazieren gehen ist nicht möglich.

17.9.2013 Warschau - Schloß Wilanow

Heute schüttet es schon morgens früh wie aus Eimern. Wir haben uns vorgenommen mit Bus/Bahn/Bus nach Schloß Wilanow zu fahren. Wir nehmen also ab dem CP den Bus 146 für 17 Stationen. Dann steigen wir um in die Straßenbahn Nr. 7 für 4 Haltestellen. Hier am Platz Ch.de Geaulle gibt es eine große Bank. Hermann hat zu Hause noch Zlotys aus 1979 gefunden. Wir wollen uns erkundigen, ob die noch umgetauscht werden. Die Bankangestellten, die die Scheine anschauen, sind alle jünger als das Geld. So erklären sie uns denn auch, dass dieses Geld nur noch fürs Museum taugt. Wir schenken es ihnen - fürs Museum. Danach steigen wir in den Bus Nr. 116 Richtung Wilanow. Dachten wir - bis uns nach einer dreiviertel Stunde ein Licht aufgeht. Wir sitzen im richtigen Bus, aber in der falschen Richtung. Also an der Endstation Buswechsel und das ganze zurück, in die richtige Richtung. Nach 2,5 Stunden sind wir dann endlich am Ziel. Es hat die ganze Zeit geschüttet wie aus Eimern, deshalb haben wir unsere Irrfahrt eigentlich genossen. Ein Gutes hat das schlechte Wetter: Wir haben das Schloß fast für uns alleine. 

Um 17.00 Uhr sind wir wieder am Platz und machen die Routenplanung für die nächsten Tage. Es geht immer weiter Richtung Osten auf die russische Grenze zu. Wir wollen Schmalspurbahn fahren und einen Nationalpark besuchen. Städte stehen erst einmal nicht mehr auf dem Plan. 

16.9.2013 Warschau 71 km

Heute morgen ist es dann wieder trocken und wir schlendern über den Markt. Es gibt viele Blumenstände - aber alle mit Gestecken von künstlichen Blumen in schrillen Farben. Ein paar Bauern sind auch da und wir frischen unseren "Grünfutterbestand" etwas auf. 1 KG Tomaten gibt es hier für 90 Cent, 1 KG Pflaumen sogar für 75 Cent. Zeitig sind wir wieder bei den Autos und machen uns auf den Weg nach Warschau. Es ist nicht sehr weit und um 12.00 Uhr sind wir bereits auf dem Camping WOK in Warschau. Es ist ein kleiner, gemütlicher Campingplatz. Es sind schon drei Holländer da. Der Betreiber teilt uns mit, dass wir nur 2 Nächte bleiben können, da am 18.9. mittags Berlinski-Reisen mit 22 Fahrzeugen kommt. OK, das reicht uns. Uns bleiben 1,5 Tage für Warschau. Mehr wollen wir sowieso nicht. Nachdem wir geparkt haben, kaufen direkt hier beim CP Tagestiketts für Bus und Bahn (ca. 4 € für 24 Std.) Um 13.46 geht der Bus vorm Campingplatz ab in die City. Wir müssen dann noch 2x umsteigen (1xBahn, wieder Bus) und dann sind wir am Schloß. Die Stadt ist wunderschön restauriert, alles sehr sauber und gepflegt. Und die Polen - so etwas von freundlich. Alle jungen Leute sprechen englisch, so dass die Verständigung überhaupt kein Problem ist. Wir besichtigen die Altstadt bis hin zur Zitadelle und fahren gegen 19.00 Uhr wieder zurück auf den CP.

15.9.2013 Poltusk 191 km

Wir verlassen Mikolajki und fahren über Pisz (Johannisburg) nach Pultusk. Hier findet täglich ein Bauernmarkt statt und den wollen wir morgen früh besuchen. Jutta hat eine schwere Erkältung und bleibt bei den Fahrzeugen. Wir Drei machen uns auf den Weg um die Pfarrkirche St. Matthäus anzuschauen. Aber - wir haben vergessen, dass Sonntag ist und damit die gesamte Bevölkerung in der Nachmittagsmesse. Die Leute stehen selbst auf der Straße vor der Kirche und stimmen in den Gesang mit ein. Uns fällt auf, dass besonders viele Mütter mit kleinen Kindern dabei sind. Vielleicht also ein Gottesdienst für die Kinder? Wir wollen nicht weiter stören und gehen zurück. Außerdem müssen wir die Autos versetzen. Wir wollten - wie in unserem Buch vorgeschlagen - auf dem Parkplatz des Klosters übernachten. Dieser ist jedoch nur für Fahrzeuge bis 3m Höhe freigegeben. Auf dem Marktplatz, wo wir zuerst stehen, können wir auch nicht bleiben. Gott sei Dank findet sich ein paar hundert Meter zurück ein öffentlicher Parkplatz. Wir verbringen eine ruhige Nacht, nur gestört von den Regentropfen, die auf unser Dach trommeln. Aber auf uns hat das eine sehr einschläfernde Wirkung.

14.9.2013 Mikolajki Ruhetag

Es regnet, unterbrochen von trockenen Abschnitten. Aber - die Laune ist gut. Wir gehen heute morgen ein bisschen durch den Ort, danach gibt es in beiden Fahrzeugen zum Mittagessen Salat. Mehr geht nicht nach der Pizzaschlemmerei von gestern abend. Heute nachmittag, wenn es mal wieder vorübergehend trocken sein sollte, vertreten wir noch ein bisschen die Füße - ansonsten ist faulenzen angesagt. Der Wetterbericht sagt für die ganze nächste Woche Regen voraus. Also - im Osten nichts Neues. Es geht weiter Richtung Warschau, da gehen wir auf einen Campingplatz und dann gibt es wieder etwas zu berichten. 

13.9.2013 Mikolajki 113 km

Es ist bedeckt aber endlich mal wieder trocken. Wir ziehen grobe Schuhe und die Regenjacken an und gehen die paar Schritte zum Freilichtmuseum. Hier hat man auf einer Fläche von 39 ha vierzig Objekte aus der ganzen Region zusammengetragen - am Ursprungsort zerlegt und hier wieder aufgebaut. Wir sehen ein komplettes Dorf mit Schule, Schmiede, Wohnhäusern, Mühlen und der Kirche.Gegen Mittag haben wir alles gesehen und es geht weiter nach Olstzyn. Hier schauen wir uns die Stadt an (auch hier hat Kopernikus 6 Jahre gelebt). Es gibt eine hübsche Altstadt, leckere Berliner und wieder ein paar Kirchen und ein Schloß zu bestaunen. Am Spätnachmittag geht es weiter nach Mikolajki (Nikolaiken). Bei der Einfahrt empfängt uns ein riesiges Transparent, dem wir entnehmen, dass an diesem Wochenende hier die 70. polnische Rallye-Meisterschaft ausgefahren wird. Wir finden schnell den WoMo-Stellplatz und ergattern 2 sehr schöne Plätze. Danach machen wir uns noch auf den Weg in den Ort. Am Seeufer finden wir eine Pizzeria und beschließen kurzerhand 1 Pizza für 4 und jeweils noch ein Bier, dann ist der Abend gerettet. Aber irgendetwas haben die wohl bei unserer Bestellung mißverstanden. Wir bekommen nämlich 2 Pizzen für 4. Wir bemühen uns sehr, aber geschafft haben wir nicht alles, obwohl Emma auch ein bisschen geholfen hat. 

12.9.2013 Olsztynek (Hohenstein) 124 km

Wir befinden uns jetzt im Westen der Region Ermland und Masuren. Es geht über Ilawa nach Ostroda (Osterode). Wir haben großes Glück und finden den großen Parkplatz nur 100 m von der Seepromenade entfernt. Das Wetter spielt zwar heute wieder nicht mit (es regnet) aber wir sind schließlich nicht zum Vergnügen hier. Es gilt eine weitere Kirche des Deutsch-Ritterordens zu besichtigen. Leider können wir den Dom nur von außen besichtigen und die in unserem Buch erwähnte "hübsche" Innenstadt haben wir auch nicht gefunden. Alles nur grau in grau, ziemlich heruntergekommen und außer dem See nichts besonderes zu sehen. Wir haben auch nicht viel fotografiert, nur mal das Seeufer und einen sogenannten "Smoker" , der vor einem Hotel aufgebaut war und aus dem es sehr gut roch.

Also beschließen wir endlich mal unsere erste polnische Mahlzeit zu uns zu nehmen. Am Ufer finden wir ein schönes Restaurant und wir bestellen: 1 x Piroggi mit Lamm gefüllt, 1 x Kartoffelkuchen mit Speck und Sauerrahm, 2x Reibekuchen gefüllt mit Fleischsauce. Alles hat gut geschmeckt, obschon der klare Favorit die Reibekuchen mit Fleischsauce waren. Satt und zufrieden fahren wir weiter Richtung Süden nach Olsztynek. Hier parken wir auf dem Parkplatz des Freilichtmuseums, das wir uns morgen anschauen wollen. 

11.9.2013 Prabuty am Badesee 155 km

Heute morgen nieselt es und die Temperaturen sind drastisch gefallen. Es geht heute nach Kwidzyn (Marienwerder) . Hier soll der Deutsch-Ritterorden gegründet worden sein und wir möchten uns den Dom mit angebauter Burg anschauen. Vorher sind aber noch ca. 130 km zu fahren. Gestern habe ich noch berichtet, wie toll die Straßen bisher sind. Ja, man soll nicht zu weit aus dem Fenster legen. Schon heute erwischt es uns. Ca. 80 km fahren wir über "polnische" Straßen. Meistens Alleen, sehr schmal und die Polen fahren hier mit unverminderter Geschwindigkeit. Also ist doppelte Vorsicht geboten: Bitte keinen Achsbruch und erst recht keinen Unfall. Kurz vor Marienwerder wird die Straße wieder gut und wir sind gegen 13.00 Uhr auf einem schönen großen Parkplatz direkt neben dem Dom. Obwohl es nur 100 m bis zum Dom sind müssen wir die Schirme mitnehmen. Wir haben gerade den Dom betreten, spricht uns ein junger Mann auf Deutsch an. Ob er uns durch den Dom führen und einige Erklärungen liefern soll. Wir stimmen freudig zu und das war mal ein sehr guter Entschluß. Wie sich später herausstellt, ist es der Organist des Domes (jetzt arbeitslos, da die Kirche kein Geld mehr hat), der seinen Job jetzt ehrenamtlich macht und sich ein paar Zloty verdient, indem er Touristen den Dom zeigt. Er hat Schlüssel zu allen Räumen (Backsteingrab von drei Ordensrittern in der Krypta) Krypta der Herren von Orlen, Chorgestühl, Orgelempore und zu guter Letzt gehen wir auch noch auf den Turm. Nach drei Stunden haben wir viel gehört und gesehen und brauchen erst einmal einen Kaffee im Auto. Anschließend fahren wir noch 25 km bis zu einem Parkplatz an einem Badesee. Wunderschön ruhig und sehr idyllisch. Hier werden wir sicher gut schlafen.

10.9.2013 Ciechocinek 124 km

Wir wachen auf und die Sonne strahlt wieder. Gott sei Dank. Wir gehen also ins Museum und schauen uns den Nachbau einer Siedlung aus der Eisenzeit an, deren Überreste hier 1933 gefunden wurden. 

Um 10.30 Uhr haben wir alles gesehen und machen uns auf nach Bydgoszcz (Bromberg). Wir finden den bewachten Parkplatz an der neuen Oper und gehen dann über die Brücke über der Brda in die Altstadt. Am Ufer bestaunen wir die hervorragend restaurierten Getreidespeicher, die heute moderne Wohnungen beherbergen.

Weiter gehts zum zentralen Marktplatz mit dem schönen Rathaus. Um den Platz herum wieder zahlreiche Restaurants und Cafes. Wir wollen uns die Pfarrkirche auf der Brda-Insel ansehen. Es ist 12.20 Uhr und es findet gerade ein Gottesdienst statt. Die Messe ist so gut besucht, dass das Kirchenschiff fast voll ist. Und das an einem Dienstag Mittag. Da träumen unsere Pastoren von. Auf dem Rückweg zu den Autos wieder über die Brda-Brücke finden wir dann auch den "Seiltänzer". Er ist wirklich lebensecht und wenn der Wind ihn noch zum schaukeln bringt, muss man sich erinnern, dass es nur eine Plastik ist.

Jetzt geht es weiter nach Torun ((Thorn).

In Torun angekommen, parken wir auf einem großen, bewachten Busparkplatz direkt an der Weichsel. Von hier sind es nur ein paar Schritte, durch die alte Stadtmauer, in die Altstadt. Neben dem Rathaus von Torun steht eine Bronzefigur des berühmtesten Sohnes der Stadt - Nikolaus Kopernikus. Sein Geburtshaus steht auch noch. Nach einem Bummel durch die Haupteinkaufsstraße (und einem dicken Eis für jeden von uns (ja! Emma auch) geht es dann zum Geburtshaus von Kopernikus, das heute ein Museum ist. Die Häuser stammen noch aus dem 15. Jh.. Und da man nicht sicher ist, ob er in Haus Nr. 15 oder 17 geboren ist, hat man einfach beide Häuser zusammengefasst. Mittlerweile haben wir "dicke Füsse" und wollen einfach nicht mehr laufen. Wir gehen zu den Fahrzeugen und fahren 22km nach Ciechocinek, einem Kurort mit drei Gradierwerken. Der angestrebte Großparkplatz ist zwar noch vorhanden, aber genau angrenzend gibt es jetzt einen nagelneuen Campingplatz. Daher beschließen wir auf dem Campingplatz zu übernachten und uns morgen die Gradierwerke anzuschauen. Alle sind müde, wollen eine Dusche und dann auf die Couch. Da wir täglich viel anzuschauen haben, wenn wir unsere Tour in 51 Tagen schaffen wollen, gehen wir immer früh zu Bett und stehen früh auf. Getreu dem Motto: "Früher Vogel fängt den Wurm".

Wir haben bis jetzt noch keine polnische Internetkarte gekauft. Zum Einen haben wir noch keinen Laden gefunden und zum anderen haben fast alle Städte im Zentrum einen kostenlosen Hotspot und die Campingplätze sowieso. Also bisher reicht es uns auch so. 

9.9.2013 Biskupin 142 km

Gestern Abend sind wir noch mit der Straßenbahn vom Campingplatz in die Stadt gefahren.

Heute morgen regnet es leider, aber wir machen uns auf den Weg nach Schloß Rogalin. Leider sind montags alle staatlichen Einrichtungen geschlossen (was wir bisher nicht wußten). Wir sehen uns aber trotzdem das Schloß (bei uns wäre es wohl nur ein Herrenhaus) von aussen an

Danach geht es weiter zum Palais Kornik, ein Schloß, das vom Stil her auch in Schottland stehen könnte. Natürlich ist auch hier geschlossen, aber wir besuchen das 40ha große Arboretum, ein Park der im Stil eines englischen Gartens angelegt ist und dies ist die größte Parkanlage dieser Art in Polen.

Von hier geht es weiter nach Gniezno. Auch hier besuchen wir die Stadt. Uns fällt auf, dass alles wunderschön restauriert ist. Der Einfluss der EU ist in Polen überall deutlich spürbar. Wir haben bisher auch nur wunderschöne neue Straßen befahren, nicht einmal dass wir ein Stück "polnische" Straße erwischt hätten. In den Städten gibt es in den Altstädten natürlich Kopfsteinpflaster, aber da dürfen ja auch nicht die Autos hin. Von Gniezno geht es weiter nach Biskupin, wo wir auf dem bewachten Parkplatz des Museums übernachten. In diesem Museum sind Funde aus der Eisenzeit ausgestellt und ein Teil des Dorfes nachgebaut. Hier werden wir uns morgen früh umschauen.

8.9.2013 Poznan (Posen) 135 km

Wir haben wieder sehr gut geschlafen und fahren wieder um 9.30 Uhr los - Richtung Posen. Aber erst wollen wir noch am Ostwall vorbei. Bei dem Wechsel von der B3 auf die B2 lotsen uns beide Navis direkt auf die Autobahn - Gut, dass wir die Boxen haben. Aber warum müssen wir noch ein Ticket ziehen? Wir merken dann nach 16 km, dass diese neue Autobahn die alte B2 ersetzt. Will man weiterhin Landstraße fahren, muss man die daneben liegende B92 fahren. Wir hängen auf der Autobahn fest, denn es kommt ewig keine Abfahrtmöglichkeit. Wie bauen  die denn hier Autobahnen? Nach sage und schreibe 25 km die erste Möglichkeit, die Autobahn zu verlassen. Also, nichts wie runter und auf die B92. Ausflug zum Ostwall fällt aus, denn jetzt müssten wir schon 35 km zurück fahren. Wir entscheiden gemeinsam direkt nach Nowy Tomysl zu fahren. Hier gibt es den weltgrößten Weidenkorb, der auch im Jahr 2000 ins Guiness Book of Records aufgenommen wurde. Einige 100m weiter bestaunen wir noch das Museum für Korbmacherei und Hopfenanbau. Es gibt sogar einen Trabbi aus Weide.

17,92 m lang, 9,45 m breit und 7,71 m hoch, gefertigt von 50 Korbflechtern anläßlich der Millenium-Feier 2000

Danach beschließen wir direkt nach Posen auf den dortigen Campingplatz Malta zu fahren. Die Batterien sollen mal wieder geladen werden, Daggi möchte in der Sonne liegen und Hermann Formel 1 gucken. Pünktlich um 13.00 Uhr sind wir da, suchen zwei neben einander liegende Plätze und machen es uns gemütlich, d.h. drei Leute machen es sich gemütlich und eine saust zur Rezeption und kümmert sich um den Internetzugang und schreibt den Bericht der letzten 5 Tage. Heute abend fahren wir mit der Straßenbahn nach Posen in die Altstadt. 

Ist das Leben nicht schön....

7.9.2013 Miedzyrzecz (Meseritz) 278 km

Gut ausgeschlafen machen wir uns um 9.30 Uhr auf den Weg nach Frankfurt/Oder, dort über die Grenze und weiter nach Slubice - zum dortigen Basar. Dort kann man angeblich Fleisch, Käse, Gemüse, Klamotten, Zigaretten und Alkohol kaufen. Allerdings müssen wir erst 4 km in die entgegengesetzte Richtung fahren um die s.g. "viaToll"-Box zu kaufen (Fahrzeuge über 3,5 to brauchen diese in Polen). Wir kommen zu einer riesengroßen BP-Tankstelle und erledigen dort ca. 20 Seiten Papierkram, bevor wir gegen Bezahlung von 240 Zloty (1 € = 4,26 Zloty) die Box erhalten. Die Männer haben zwischenzeitlich die Fahrzeuge getankt. In unserem Buch (Stand: 2011) steht noch, dass der Diesel 30% günstiger ist als in D. Dem ist nicht mehr so: 1 Liter Diesel kostet 5,63 Zloty, also ca. 1,30 €. Das ist zwar günstiger, aber nicht mehr viel. Dann suchen wir noch ein "Kantor" und wechseln erst einmal unsere € in Zloty. Umgedreht und ab geht es jetzt zum Basar. Wir suchen einen bewachten Parkplatz (pro Fahrzeug 2€ oder 8 Zloty). Schräg gegenüber liegen die überdachten Verkaufsstände des Basars. Leider gibt es nur zwei Stände mit Gemüse und anderen Lebensmitteln. Die Qualität überzeugt uns nicht. Also schlendern wir nur einmal quer rüber, kehren in einem Imbiss ein (Schweinefiletspieß mit Pommes), Gerd kauft noch eine Stange Zigaretten und dann gehen wir wieder zum Parkplatz. Dann geht es über die 137, 134 und die 22 weiter nach Gorzow Wielkopolski. Allerdings gibt es beide Stellplätze unseres Tourenbuches nicht mehr. Die ganze Stadt ist eine einzige Baustelle. Uns fällt auf, dass viele Straßen erneuert oder gar verlegt werden. Also, keine bewachte Parkmöglichkeit für uns, daher direkt weiter über die B3 nach Miedzyrzecz. Hier finden wir den Stellplatz erst nach einem Umweg über eine Baustelle. Wir schauen uns noch das Schloß und das Rathaus an und suchen einen Biergarten. Obwohl Samstag Abend sind viele geschlossen. Aber einen finden wir dann doch noch. Das Bier Tyskie ist ganz gut. Für 4 x 0,5l zahlen wir 15 Zloty. Zur 2. Runde bestellen wir uns noch eine Pizza für 4. Um 21.00 Uhr sind wir satt und müde und machen uns auf den Weg zu unseren Autos.

6.9.2013 ...es geht nach Potsdam 212 km

Heute morgen verabschieden wir uns von Martina und ihrer Mutti und machen uns auf den Weg nach Potsdam. Wir wollen uns auf dem Parkplatz des Schloßparks mit unseren Bekannten Gerd und Dagmar treffen. Nicht zu vergessen: Emma ist auch dabei. Um 15.00 Uhr treffen wir dort ein und der Alpa steht einsam und alleine dort. Also machen wir uns auf, um Schloss Sacrow und  die Heilandskirche anzuschauen. Schloß und Kirche liegen am Sacrower See. Auf diesem herrscht jetzt um 16.00 Uhr ein reger Schiffsverkehr - privat und auch gewerblich. Das Wetter ist aber auch zu schön und dazu Freitag nachmittag, da haben sich sicher viele frei genommen um die letzten Sommertage zu geniessen. Immerhin haben wir 30 °. Von dieser Seite aus hat man einen schönen Blick auf die Glienicker Brücke - auf der zu Zeiten des "kalten Krieges" bestimmte Personen ausgetauscht wurden.

Wir gehen zurück zu den Autos und telefonieren mal mit den Beiden, die immer noch nicht wieder am Auto sind. Es stellt sich heraus, dass sie seit 4 Stunden auf der Tour einmal rund um den See sind. Aber - in 10 Minuten wären sie da. Und so ist es auch. Wir richten die Autos aus (Fußball heute abend - D : A; Ergebnis: 3:0) sitzen noch ein bisschen draußen, bis es um 20.00 Uhr zu kühl wird. Also, Gute Nacht, bis morgen....

5.9.2013 Braunschweig

Wir bleiben heute hier und wollen heute Abend mit Martina im Tandure in Braunschweig essen gehen. Um 19.00 Uhr treffen wir dort ein und der Aussenbereich ist rappelvoll - aber wir möchten sowieso lieber drinnen sitzen. Das Restaurant ist spezialisiert auf Lammfleisch. Hermann nimmt also Lammschulter, Martina Lammfilet und Jutta Kalbfleischspieß. Alles ist super, toll gewürzt und Bulgur als Beilage ist auch sehr lecker. Um 22.00 Uhr sind wir wieder bei Martina zu Hause (wir stehen hier auf dem großen Gelände sicher verwahrt). 

4.9.2013 Alles ist gepackt 332 km

So, heute haben wir alles eingeladen und verstaut. Hermann musste noch etwas Wasser über die neue Glasversiegelung des WoMos laufen lassen. Die Begeisterung kennt keine Grenzen. Wenn sich überhaupt noch schwarze Streifen bilden, dann kann er sie jetzt einfach mit Wasser abspülen. Suuuppper!

Von der Messe hat er einen neuen Heizungsablauf von Alde mitgebracht und direkt montiert. Und wieder eine Verbesserung! Wenn das so weiter geht, dann hat er demnächst nichts mehr zu tun. Um 10.00 Uhr fahren wir los - Richtung Braunschweig! Um 18.00 Uhr treffen wir dort ein. Martinas Mutti ist ganz enttäuscht - hatte sie doch extra für uns Pflaumenkuchen und Kaffee vorbereitet. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.