Olaf, unser langjähriger Tourleiter, mit dem wir auch schon Russland, Marokko und Rumänien bereist haben, kommt beim Kundentreffen 2007 mit einer neuen Reise raus: In 80 Tagen um die Welt!  Das ganze nennt er Camp-Challenge 2008! Und wir - sind sofort Feuer und Flamme. 

Am 26.1.2008 treffen sich alle Tour-Teilnehmer zum ersten Mal in Kastellaun im Burgschloßhotel. Olaf hat ein Beispiel-Fahrzeug mitgebracht. Allen Teilnehmern werden von der Fa. Pössl Fahrzeuge auf Renault-Basis zur Verfügung gestellt. Man kann jetzt wählen: Mit oder ohne Hubbett, mit Fahrrad-Träger oder ohne, mit Gepäckbox auf einem Heckträger oder ohne.

Wir entscheiden uns für ein Fahrzeug mit Hubbett (sonst haben wir zwei Dicken nicht genug Platz!) und einer Gepäckbox auf Heckträger. Diesen kann man verschieben und dann gehen die Hecktüren problemlos auf. So zumindest die Theorie. Wir sind mit dem PKW angereist und übernachten also im Hotel. Wie immer bei Olaf - gibt es abends ein sehr, sehr leckeres Abendessen und alle lernen sich schon mal ein wenig besser kennen. Am Samstag gibt's Geschenke: Jeder bekommt T-Shirts mit Aufdruck, jedes Fahrzeug 2 Stühle und natürlich jede Menge Kartenmaterial. Wir stellen alle Fragen bezügl. der Visa, der Pässe (jeder muss sich einen 2. Pass machen lassen) usw. Und wieder gibt es abends ein nettes Zusammensein. Morgen nach dem Frühstück, wird sich jeder wieder auf den Heimweg machen und von der großen Tour träumen. 

 

Ende März müssen wir noch einmal nach München zu Truma. Dort bekommen wir und zwei weitere Tour-Teilnehmer eine Schulung bezüglich der Heizungsanlage und der Klimaanlage. Nach einem ganzen Tag mit VIP-Betreuung bekommen wir abschließend noch jeder einen Koffer voll Info-Material und Ersatzteilen und Werkzeug. Auch nach Köln zur Firma Renault werden wir eingeladen. Hermann mit seinem speziellen Renault-Hintergrund freut sich sehr und lernt viel über unsere Autos. Diese haben einen Nissan-Motor drin, damit sie überall auf der Welt, besonders im asiatischen Raum, auch repariert werden können. Soweit die Theorie!

 

Mitte Mai treffen wir uns alle wieder in Sulzemoos beim Freistaat.Hier stehen 15 Pössl-Autos oder besser rollende Sponsoren-Fahrzeuge. Unsere Sponsoren im Einzelnen:

Pössl, Truma, Doemtic, Renault, Promobil, Jahn und Partner Versicherungen, Omnistor, Waeco, Fiamma, Teleco,Thule, Der Freistaat, Weltenburger Kloster Bräu (merkt Euch diesen Sponsor, von dem werdet Ihr noch viel hören!) und last but not least Caravan-Salon Düsseldorf. Ihnen allen auf diesem Wege nochmals recht herzlichen Dank! 

 

Jeder darf jetzt sein Auto checken und wir lassen bei uns noch eine SOG-Anlage verbauen. Toilette ohne SOG geht gar nicht. Dies wird beim Freistaat sofort erledigt und abschließend gibt es mal wieder eine VIP-Veranstaltung mit Weißbier, Weiß-Würstl usw. Danach geht es auf eine Erprobungstour Richtung Ungarn. Wir waren mit Olaf schon einmal hier und freuen uns auf tolles Essen, leckere Getränke und viele nette Gespräche. Nach drei Tagen rollen alle Teams mit ihren Autos nach Hause. Jetzt kann gepackt werden für die große Verschiffung.

 

Am 5.6.2008 geht es los - Richtung München zur Fa. Truma. Hier findet ein großes Abendessen mit Verabschiedung statt. Olaf läuft durch die Reihen und verteilt Ersatzteile auf die einzelnen Autos. Dazu fertigt er direkt er eine Liste an, wer welche Teile im Fahrzeug hat.

Als wir die gedeckten Tische sehen, werden natürlich sofort weibliche Rufe laut: Wir haben dafür nichts Anzuziehen! 

Aber pragmatisch wie wir alle sind, tragen wir geschlossen alle unsere blauen Camp-Challenge Hemden. Das passt schon! Und gibt doch gleich so ein schönes Zusammengehörigkeits-Gefühl.

 

Am nächsten Morgen ist es soweit: Um 9.00 Uhr fällt der Startschuss für 15 Teams und einen Reiseleiter. Unter großem Fahnenschwenken werden wir auf unsere Tagesetappe nach Bremerhaven geschickt. Fast 900 km müssen heute noch gefahren werden.

Gegen Abend treffen wir auf einem kleinen Campingplatz, einige Kilometer vor Bremerhaven, ein. Abends gibt es noch was zu schmausen und ansonsten ist jeder damit beschäftigt, sein gesamtes Hab und Gut auf dem Heckbett zu verstauen. Hermann hat schon zu Hause Sperrholzplatten in den richtigen Maßen angefertigt. Diese werden nun - vor dem Heckbett - mit den Seitenwänden verschraubt. Das ist dringend erforderlich, sonst können Langfinger leichte Beute machen. Abschließend müssen die Autos noch einmal gewaschen werden. Das verlangt der Zoll. Wassertank und Boiler müssen leer sein, Gasflaschen ebenso.

 

7.6.2008 Bremerhaven - Fahrzeug-Abgabe

Heute Morgen müssen die letzten Verwandten verabchiedet und das letzte Gerödel verräumt werden. Dann geht es die paar Kilometer bis zur Spedition. Hier müssen noch ein paar Formalitäten erledigt werden. Aber auch hier ist wieder für das leibliche Wohl gesorgt. Mittags heißt es für die Fahrer: Gentleman, start your engines! Und ab gehts Richtung Hafengelände- Zollhafen.

Sieht schön aus, 16 Fahrzeuge in Reih'  und Glied.

Geparkt wird hintereinander. Der Schlüssel des ersten Fahrzeugs bleibt beim Verlader, der Schlüssel des 2. Fahrzeugs liegt im 1., der Schlüssel des 3. Fahrzeugs liegt im 2. usw.

Beim Verladen geht es dann wie folgt: Fahrer des 1. Fahrzeugs kommt, schließt auf und gibt dem nächsten Fahrer den Schlüssel des 2. Fahrzeugs. Dieser schließt sein Fahrzeug auf und gibt dem Fahrer des 3. Fahrzeugs den Schlüssel usw. Logistik pur! Hoffen wir, dass alles gut geht und unsere Fahrzeuge am 19.6.2008 in Baltimore eintreffen.

Für uns geht es mit dem Bus nach Hamburg ins Hotel. Übermorgen geht unser Flieger nach New York. Aber vorher hat uns Uwe auf seine Kartbahn eingeladen. Dazu gibt es ein tolles Buffet. Er hat sich wirklich nicht lumpen lassen.

9.6.2008 - NEW YORK, wir kommen!


Um 5.30 Uhr holt uns der Bus am Hotel ab und ab gehts zum Flughafen. Nach einer kurzen Verzögerung aufgrund eines technischen Problems, startet unser Flug Continental Airlines Nr. 75. Nach 8,5 Stunden treffen wir gegen Mittag Ortszeit in New York ein. Jetzt heißt es geduldig die Fragen des Immigration Officers zu beantworten und die zeitaufwändigen Einreise-Formalitäten hinter sich zu bringen. Aber auch das wird bewältigt und danach geht es mit dem Bus nach Manhattan. Unser Hotel liegt zentral, gegenüber vom Madison Square Garden. Es ist ein riesiger alter Kasten und die Zimmer sind seit Erbauung auch sicher nie renoviert oder gereinigt worden. Ekel-erregend. Der Kasten hat über 3.500 Zimmer, entsprechend sieht es in der Lobby aus: Hunderte von Menschen stehen an der Rezeption und schreien alle durcheinander! Dazu kommt eine saunamäßige Aussentemperatur - die Klimaanlagen schaffen es kaum. Ausserdem sind wir alle müde und durstig. 

Wir gehen erstmal in eine Bar und trinken etwas. Danach bekommen wir endlich unsere Zimmerschlüssel. Wenn wir nicht mit Gruppe reisen würden, würden wir hier nicht bleiben. Wir waren ja schon mehrfach hier, zuletzt Weihanchten 2007. Aber solch ein Hotel hatten wir bisher nie. Egal, erst einmal ausschlafen.

Das ist bei Temperaturen von über 40° C nicht so einfach. Die Klimaanlagen bollern durchs ganze Haus. Nee, bei dem Lärm kann auch keiner schlafen. 

 

10.- 12.6.2008 New York, New York

Eigentlich müssten wir Manhattan, Manhattan singen. Das lieben wir, den Rest von New York kennen wir kaum. 

In den nächsten Tagen lassen wir uns einfach treiben, besuchen viele Orte, die wir kennen und lieben: Smith & Wolensky (bestes Steak der Welt - mit Spinat, lecker!); das River Cafe in Brooklyn, das Rockefeller-Center, Saks, die 5th Avenue, das MoMa, den Central Park etc. Das könnte man jetzt beliebig weiter ausführen. Auch die Affenhitze (immer über 40°) macht uns nicht so viel aus. Man kann ja immer in ein gut gekühltes Hotel, eine Bar, ein Cafe wechseln. Selbst das Frühstück nehmen wir nicht in unserem Hotel ein. Wofür gibt's Starbucks und MacDo. Am 11.6.2008 scheucht uns Olaf schon um 6.30 Uhr aus den Betten. Los, los, alles anziehen (blaue Camp Challenge Shirts) und dann ab zum Bus. Wir fahren zur Morning Show der CBS. Diese findet auf dem Platz vo dem CBS-Gebäude statt. Wir fallen natürlich auf (war ja auch so wohl beabsichtigt?) und der Moderator fragt Olaf nach dem Woher und Wohin. Auf unser folgenden Reise treffen wir einige Amerikaner, die uns an diesem Morgen im Fernsehen gesehen haben. 

Wir besuchen noch gemeinsam Harlem und können einen mitreissenden Gospel-Gottesdienst anhören. 

Abends dürfen wir wieder tun und lassen was wir wollen. Auf der 42. gibt es eine süße kleine Bar. Hier drängelt sich alles zur Happy Hour. Wir auch! Dann ausschlafen und Koffer packen. Morgen kommt der Bus und unsere Rundreise an der Ostküste beginnt.

13.6.2008  Hudsontal

Um 8.30 Uhr wartet ein quietschgelber Bus vorm Hotel auf uns. Dieser Bus wird von einer schwarzen Lady gefahren. Sie hievt, zusammen mit den Hotel-Boys, das Gepäck von 40 Leuten in den Bus. Dann geht es durch den rauschenden Berufsverkehr relativ zügig raus aus New York nach Norden. Wir besuchen heute das berühmte Hudsontal mit seinen wirklich wunderschön restaurierten Herrenhäusern. Die "normalen" Wohnhäuser der heutigen Zeit sind auch nicht übel. Zuerst besichtigen wir Lyndhurst mit seinem riesigen Gartenpark. Danach gehts noch nach Boscobel, bevor wir am Spätnachmittag in unserem Hotel eintreffen. Jetzt heißt es das 2. Mal Koffer aufs Zimmer, nur das Nötigste raus, denn morgen get es ja wieder weiter.

14.+ 15.6.2008  West Point und Philadelphia

Beim Blick aus dem Hotelzimmer sehen wir heute morgen fast nichts. Es ist sehr neblig und das mitten in diesem grünen Flusstal. Leider hatten wir keine Kamera zur Hand. Ein Bild - richtig romantisch. 

Nach dem Frühstück - was hier im Hotel ausgezeichnet war - geht es weiter mit unserem Postbus. Der heißt jetzt so wegen seiner Farbe. Wir könnten ihn auch "Yankee"nennen, das steht nämlich drauf. Es geht Richtung Philadelphia. Aber zuerst gehts nach West Point, zur berühmten Militär-Akademie. Wir erhalten eine exclusive Führung. Und dann kommt's: Es gibt ein angeschlossenes 4-Sterne-Hotel. Dort werden wir die nächste Nacht verbringen. Es gibt sehr große, wunderschöne Zimmer. Am nächsten Tag gehts nach Philadelphia. Wir sehen Rocky's Treppe und es gibt tatsächlich eine Bronzefigur von Rocky Balboa - komisch sieht aus wie Sylvester Stallone. Die Stadt ist fast kleinbürgerlich gemütlich.

16.+ 17.6.2008 Es geht weiter über Amish-Land nach Washington

 

Heute morgen geht's bei bedecktem Wetter Richtung Washington.

Wir durchqueren das Land der Amish-People. Ihr wißt schon, die keinen Strom, kein fließendes Wasser, keine Autos haben. Alles sehr natürlich und ökologisch. Wir besuchen ein Wohnhaus, das heute als Museum dient. Auf den Straßen kriegen wir das alltägliche Leben der Amish mit. Danach geht's bei heftigem Gewitter weiter nach Washington, wo wir unsere Zimmer im Marriott beziehen.  Abends gibt es noch eine kleine Stadtrundfahrt mit Besuch des Capitols. Übrigens darf in Washington kein Haus höher sein als das Capitol. 

 

Am 17.6. besuchen wir den Friedhof in Arlington. Hier sind über 300.000 amerikanische Soldaten bestattet. Auf den Gräber von JFK und seiner Frau Jackie brennen immer Kerzen. Nach diesem ergreifenden Besuch geht's zu einem weiteren Kapitel der amerikanischen Geschichte, dem Air & Space-Museum. Hier kann man das Flugzeug der Gebr. Wright ebenso sehen wie Apollo 13. Am Abend geht es nach Georgetown, ein wunderschöner Stadtteil, direkt am Wasser gelegen mit zahlreichen Restaurants. Nach der ganzen Lauferei heute haben wir uns ein umfangreicheres Abendessen als normal gegönnt. 

18.6.2008 Richmond

Heute sind es angenehme Temperaturen - nur 25 Grad. Im Bus merkt man das natürlich nicht, da läuft - typisch amerikanisch - die Klimaanlage auf Kühlschrank-Temperatur. Wir bitten unsere Fahrerin mehrmals die Anlage etwas wärmer einzustellen, aber das geht wohl nicht. Ist halt ein amerikanischer Bus.

 

Jetzt mal ein paar Worte zu unseren Fahrerteams.

Wir sind 15 Teams, davon sind 5 Teams Ehepaare und auch im richtigen Leben jahrelang schon Wohnmobilfahrer.

4 Paare sind das erste Mal mit einem Wohnmobil unterwegs - wenn wir dann mal unsere Autos in Baltimore kriegen.

5 Teams sind reine Herrenteams.

Dann fährt noch ein Redakteur von Promobil mit und natürlich last, but not least

Olaf (Sohn) und Harro (der Papa) Gafert, Veranstalter und Reiseleiter. Macht zusammen 16 Fahrzeuge.

 

Auf unserem heutigen Weg besuchen wir Mount Vernon, den Landsitz von George Washington, wunderschön über den Ufern des Potomac gelegen.

Nachmittags geht zu unserem Hotel, dem OMNI Richmond.

19.6.2008 Blue Ridge Mountains/Virginia

Bei wunderschönem Wetter geht es heute auf dem Skyline Drive, einer wunderbaren Panoramastraße durch die Blue Ridge Mountains hinein in den Shenandoah Nationalpark. Wir freuen uns schon alle sehr, denn geht es zu einer Lodge auf 1000 m Höhe, wo wir heute auch übernachten werden. Wir kommen gegen 14.00 Uhr dort an und sofort stürmen einige den Fernsehraum. Heute findet das EM-Spiel Deutschland:Portugal statt. Zur Freude der Männer wird das Spiel tatsächlich übertragen. 

Abends - nach einem heftigen Gewitter, welches die angenehmen Tagestemperaturen um einiges nach unten gedrückt hat - kann man in sehr klarer Luft viele Glühwürmchen bestaunen. Ausserdem ist die Stille hier so laut. Man hört wirklich garnichts. Wir werden wohl alle eine ruhige Nacht verbringen.

Unsere Autos sind heute den 9.Tag auf hoher See. Wir hoffen alle, dass wir sie am 24.6.2008 in Baltimore übernehmen können. Bis dahin ist es allerdings noch eine knappe Woche.

 

20.6.2008 - 15. Tag Immer noch Blue Ridge Mountains

Heute besuchen wir Monticello, das frühere Anwesen von Thomas Jefferson, dem 3. Präsidenten der USA. Monticello gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nahe den Ruinen der ehemaligen Siedlung Jamestown liegt Jamestown Settlement. Hier zeigen Darsteller ein anschauliches Bild der schweren Zeiten der Gründungsjahre. Nach diesem Besuch fahren wir nach Newport in OMNI Newport, unserem heutigen Hotel.

21.6.2008 Williamsburg 


Heute besichtigen wir die frühere Hauptstadt Virginias - Williamsburg. Die rekonstruierte Altstadt ist heute ein Freilichtmuseum. Es ist schönes Wetter und so verbringen wir den größten Teil des Tages hier und bummeln herum und stärken uns zwischendurch. Abends - nach einem letzten Drink an der Bar - gehen fast alle früh schlafen.

22.6.2008 Ocean City - 17. Tag


Wir befahren heute den Chesapeake Bay-Bridge-Tunnel. Wie der Name schon sagt, ist er sowohl Brücke als auch Tunnel. 28 km lang bietet der Tunnel den Ozeanriesen die Möglichkeit in die Bucht von Baltimore einzulaufen. Können wir etwa unser Schiff mit den Autos schon sehen? Ist wohl etwas früh. Die sollen erst übermorgen ankommen. Also fahren wir mit der Fähre nach Tangier Island. Dort leben nur 700 Menschen, die hauptsächlich natürlich vom Tourismus leben. Wir essen fast alle bei Hilda Crockett. Hier gibt es die original home made crabe cakes. Es schmeckt ganz gut. Lustig ist, dass es auf der gesamten Insel keinen Alkohol gibt. Spätnachmittags geht es zurück und weiter nach Ocean City zum Harrison Hall Hotel. Morgen geht es endlich nach Baltimore.

23.6.2008 18. Tag und Hermann' s 66. Geburtstag


Das fängt ja heute gut an! Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer und Hermi stellt fest, dass seine Brieftasche weg ist. O Schreck, alle Kreditkarten, Ausweise etc. sind da drin. Wir informieren sofort Olaf, der, fürsorglich wie immer, sofort die Polizei informiert. Nach ca. 30 Minuten sind 2 Deputys vor Ort und wir müssen alles ganz genau schildern. Wo und wann und wie haben wir die Brieftasche zuletzt gesehen etc. Nach einer guten Stunde ist eine Anzeige aufgenommen und wir gehen wieder aufs Zimmer. Wie soll es jetzt weitergehen? Olaf und Henry bieten uns sofort an mit Bargeld auszuhelfen. Das ist ganz lieb, aber wir haben doch noch über 60 Tage vor uns. Wir wollen schon VISA anrufen um neue Karten zu bestellen, als Hermi auf einmal anfängt, die Möbel im Zimmer zu rücken. Und tatsächlich, hinter der Koffer-Kommode findet sich seine Brieftasche wieder. Wir sind erleichtert, die Gruppe auch und die Deputys, die wir sofort tel. informieren, auch. Na, dann kann es ja jetzt endlich losgehen - nach Baltimore. Olaf hat heute viel Arbeit. Er muss ins Hafenbüro und sich erkundigen, wann unser Schiff kommt. Leider gibt es keine guten Nachrichten: Heute ist Montag und vielleicht wird es Donnerstag oder sogar Freitag bis das Schiff mit unseren Autos kommt. Erst gibt es lange Gesichter, aber als wir 5 Teams zu einem Geburtstags-Dinner am Hafen einladen, hellen sich zumindest diese Gesichter wieder auf. 

24.6.2008 Baltimore - eigentlich sollten heute die Autos ankommen.....

 

Als wir alle beim Frühstück sitzen, kommt Olaf und sagt uns, das Schiff sei da. Juhu, dann kann es ja jetzt endlich losgehen, oder ?

Den ganzen Tag verbringen wir im Hotel mir warten - denn wenn Olaf anruft, dass die Fahrer kommen können, wollen alle bereit sein. Am Nachmittag sinkt die Hoffnung, einige holen ihre Bücher raus, andere spielen, und einige ...regen sich auf. Aber was hilft's? Nichts!! Wir müssen geduldig sein. Am Abend ist dann klar, heute gibt es keine Autos mehr. 

 

 

25.6.2008 Baltimore - Front Royal


Um 9.30 Uhr machen sich 16 Fahrer auf den Weg in den Hafen. Den Erzählungen nach gleicht die Fahrzeug-Abholung eines Odyssee. Olaf muss viele Papiere in verschiedenen Büros vorlegen, bevor es endlich so weit ist: Die Jungs kriegen die Autos! Hermann schaltet direkt unseren TomTom ein und gibt die Adresse vom Hotel ein. Und siehe da: Er ist auch der Erste, der hier eintrifft. Unsere Koffer stehen mittlerweile seit dem Frühstück gepackt in der Lobby. So brauchen wir nur einzupacken, Wasser auffüllen (was uns netterweise das Hotel ermöglicht), dann auf zur Tankstelle und danach zum Supermarkt. Endlich - am 20.Tag kann es losgehen! Zuerst laufen wir einen Campingplatz in den Blue Ridge Mountains an. Sehr idyllisch. Leider weiß ich nicht, wo unsere Kamera im Moment ist. Daher gibt es keine Aufnahmen.

 

26.6.2008  Front Royal -Granville

Heute gibt es nur ein Ziel: Strecke machen! Wir müssen spätestens am 2.7.08 auf der anderen Seite des Kontinents sein. Dank eines gut gefüllten Kühlschranks und unserer Compressor-Box von Waeco gibt es wenigstens immer eiskalte Getränke und verhungern müssen wir auch nicht. Es fährt sich auf den breiten amerikanischen Highways ganz entspannt. Nur leider sieht man auch nicht sehr viel. Schöner wäre es natürlich, wenn man langsam und gemütlich quer durchs Land fahren könnte. Aber was jetzt nicht ist, kann ja später nochmal werden... 

 

27.6.2008 Granville - Checotah


Neuer Programmpunkt heute: Strecke machen! Wie gestern verläuft der Tag eintönig. Es ist irre heiß und wir sind dankbar für die Fahrerhaus-Klimaanlage. Olaf tröstet uns den ganzen Tag damit, dass es heute abend T-Bone-Steaks gibt. Und dazu eiskaltes Bier! Yep! 

Leider kommen wir zu spät auf dem Campingplatz an. Das Restaurant hat seit 19.00 Uhr geschlossen. Wann essen die Amis denn abends? Wir greifen auf unsere Vorräte zurück und Hermann geht später sogar noch im Pool schwimmen. Eine gute Nachricht gibt es: Wir haben endlich unsere Kamera wieder gefunden. 

28.6.2008 Checotah - Albuquerque

 

Heute alter Programmpunkt: Strecke machen! Wir müssen tatsächlich jeden Tag über 1.000 km fahren wenn wir das nächste Schiff erreichen wollen. Bei starkem Gewitter geht es also wieder Richtung Highway. Nach einer kurzen Strecke gibt es immer mehr Hinweisschilder auf die alte Route 66. Unser Traum: Die wollten wir immer schon befahren. Also, nächste Ausfahrt raus und unserem tom sagen: Autobahn vermeiden! Nach einer guten Stunde sind wir auf der 66. Auf der Strecke über Amarillo werden alle Klischees bedient. Dazu läuft bei uns die passende Musik. Was will der Mensch mehr! In Albuquerque laufen wir unseren heutigen Campingplatz an und haben den anderen viel zu erzählen.

29.6.2008 Albuquerque - Grand Canyon   24.Tag

Die erste Etappe heute wollen wir noch auf der Route 66 machen. Wir fahren seit Baltimore zusammen mit dem Truma Team - Ingrid und Horst aus Süddeutschland. Wir sind noch nicht lange unterwegs, da hören wir einen Knall und Horst kommt mit seinem Fahrzeug leicht ins Schleudern. Gott sei Dank, kann er aber unbeschadet am rechten Strassenrand anhalten. Wir gucken uns den Schaden an und stellen fest, dass auf sein rechtes  Hinterrad geschossen worden ist. Also heißt es für die Männer, Ärmel hoch und Reifenwechsel. Ingrid möchte unbedingt einmal selbst den Wagenheber ansetzen. Das wird sofort für die Nachwelt verewigt. Nach einer halben Stunde können wir weiter und fahren durch das Monument Valley. Wir müssen uns um 13.00 Uhr mit Thomas, dem Promobil-Redakteur, dort treffen. Er möchte ein Gruppenfoto mit allen Fahrzeugen machen. Leider schaffen es nicht alle, aber neun Teams sind zur Stelle. Olaf hat seit gestern einen Anhänger und hat es daher auch nicht geschafft. Ein Team hat gestern nämlich Benzin statt Diesel getankt. Das Fahrzeug läuft nicht mehr und muss daher geschleppt werden - von Olaf. 

Nachmittags taucht sogar noch ein Sandsturm mit Windhosen auf. Beeindruckend! Auf dem Campingplatz am Grand Canyon angekommen, stellen wir fest, dass es hier ein riesiges Western-Restaurant gibt. Hauptattraktion: Riesensteaks! Und kaltes Bier! Besser kann der Tag nicht enden.

30.6.2008 Mojave-Wüste

 

Morgens geht es bei - noch - angenehmen Temperaturen weiter.

Wir durchqueren die Mojave-Wüste um ein gutes Stück Richtung Los Angeles zu schaffen. Morgen müssen wir nämlich zwischen 11 und 12 Uhr am Hafen von Hueneme sein und unsere Fahrzeuge abliefern. Wir lassen uns heute noch etwas Zeit, denn die Strecke zum letzten Campingplatz ist bis heute nachmittag locker zu bewältigen. Gegen 11.00 Uhr wird es brütend heiss und die Temperatur steigt bis auf 112° Fahrenheit (44°C). Man mag gar nicht aussteigen. Wir kommen jedoch durch eine alte Stadt mit Bordwalks, genau wie man sie aus den alten Western-Filmen kennt. Jetzt erscheint mir logisch, warum sie so gebaut wurden. Nicht nur um die Schuhe vor dem Schmutz der Straße zu schützen, sondern vo allem um etwas Schatten zu bieten. Überall in diesem Ort laufen Esel frei herum. Sie bleiben freiwillig hier, weil jedes Geschäft Eselfutter verkauft. Und dies wird natürlich von allen Touristen angenommen, damit man den Tieren noch näher kommen kann. Weiter gehts zum Campingplatz. Wir haben heute noch viel zu tun. Die letzten Lebensmittel aufbrauchen, Koffer packen etc.

1.- 3.7.2008 Los Angeles

Heute morgen geht es bereits um 7.30 Uhr Richtung Hueneme, dem Hafenort in der Nähe von Los Angeles, wo unsere Autos nach China verschifft werden sollen. Bis 11.00 Uhr sollen alle dort sein. Aber vorher müssen noch alle Wassertanks geleert werden, die Gasflaschen ausgeblasen, das Gepäck wieder im hinteren Teil der Autos verstaut werden. Danach schraubt Hermann wieder unsere Spanplatten vor das Bett, so dass jetzt das Bettteil des Pössl abgeschlossen ist. Dann machen wir uns auf den Weg und erreichen pünktlich den Hafen. Mal wieder bewährt sich unser tomtom. Wir haben ja vor der Abreise die neuesten Karten von Nordamerika, China und Russland geladen. Und das zahlt sich jetzt aus. Die Ventura Road in Hueneme ist sehr lang, aber unser tomtom führt uns sicher ans Ziel. Nur Olaf hat auch ein sehr gutes Navi dabei. Einige der anderen Teilnehmer meckern nur über ihre Navis. Vieleicht ist ja nicht das neueste Kartenmaterial drauf?

Um 14.00 Uhr sind endlich alle abgefertigt und unser Bus wartet bereits auf uns, um uns ins Hotel nach Los Angeles zu bringen. Im Bus lernen wir Carol Ann kennen, unsere Reiseführerin für die Westküste. Eigentlich sollten wir ja Las Vegas und den Grand Canyon bereits ausführlich mit unseren WoMo's erkundet haben. Aber - das Schiff kam in Baltimore zu spät an und hier fährt es pünktlich ab. D.h. wir hatten für die Durchquerung jetzt 4 Tage weniger Zeit. Die zu fahrenden Meilen pro Tag waren einfach zu viel um noch außergewöhnliche Abstecher zuzulassen.

Trotzdem hatten es sich einige Teilnehmer vorgenommen, bei Conny Reimann in Texas vorbei zu schauen. Ein Grillabend war wohl schon von Deutschland aus organisiert und bezahlt worden. Daran konnte sich wohl Herr Reimann nicht mehr erinnern. Der Abstecher hat sich für 6 Teams erstens nicht gelohnt und zweitens hat sich der Organisator, ein Teilnehmer aus Hamburg, auch noch ein bisschen "veräppelt" gefühlt. Er konnte nämlich die ganze Zeit sein Bad nicht nutzen, da dieses mit Sachen, die für Conny Reimann mitgenommen werden mussten, dort aufbewahrt wurden. Ein Dankeschön gab es dafür auch nicht. 

Der Bus bringt uns zügig ins Hotel und wir beziehen unsere Zimmer und machen uns mit Ingrid und Horst zu Fuß auf den Weg um Los Angeles ein bisschen zu erkunden. Abends treffen wir uns dann noch mit Henry und Christel und gehen zusammen lecker essen. Diese Truppe hat sich zusammen geschlossen, weil 1. wir uns super verstehen, wir 2. fast alle im gleichen Alter sind und 3. die Abrechnung der Restaurantrechnungen mit den beiden Paaren kein Problem darstellt. Wir teilen einfach immer durch Drei, das kommt dann schon hin. Wir haben von anderen Teilnehmern gehört, ddie sich ständig von Olaf einladen lassen oder die reihum bezahlen. Und wie das immer so ist, gibt es Einige, wenn sie mit dem Bezahlen an der Reise sind, wird gemeckert wie teuer das alles ist und wenn ein Anderer mit Bezahlen an der Reihe ist, wird das Teuerste von der Karte bestellt. Das hat bisher schon viel Ärger gegeben. Da bleiben wir Sechs lieber unter uns und genießen die Abende und das gute Essen.

 

2.7.2008 Los Angeles

Nach einem richtig gemütlichen und sehr guten Frühstück bittet uns Olaf auf die Straße zu kommen. Dort steht ein LKW mit unendlich vielen Kartons Weltenburger Klosterbier. Die Weltenburger Klosterbrauerei unterstützt die Camp Challenge als Sponsor. Und dies ist unsere 1. Lieferung an "Kloster Barock Dunkel" und "Hell" und Weizenbier. Jeder packt mit an und ruck-zuck sind die Kisten im großen Ladeabteil des Busses verstaut. Schließlich müssen wir alle in den nächsten Tagen nicht fahren und können uns so ab und zu mal ein Gläschen oder auch mal ein Fläschchen erlauben. Aber - bis zum Abflug muss alles aufgebraucht sein. Denn - in Peking, Irkutzk und Moskau soll es wieder Nachschub geben.

Danach machen wir eine Stadtrundfahrt u.a. zum "Golden Triangel" der In-shopping-Meile von Beverly Hills mit dem Rodeo Drive. Für mich fällt ein kleines Gürtelchen von LV ab. Der Tag ist gerettet. Man kann nicht über den Rodeo Drive schlendern und "Nichts" kaufen. Anschließend besuchen wir noch den Walk of Fame und schlendern durch die Universal Studios. Einfach nur spektakulär. Diese Stadt bietet wirklich alles. Ganz anders als New York, aber nicht minder faszinierend. Mittags gönnen wir uns einen American Burger! Aber einen für uns zwei! Denn schließlich ist er so groß, dass er im "basket" geliefert wird. D.h. ein Korb mit Teller für den Burger (3x so groß wie bei uns) und der Rest des Korbes ist mit Pommes Frites gefüllt. Dazu zwei riesengroße Gläser voll Eis, dass mit Cola aufgefüllt wird. Die Gläser kann man übrigens immer wieder füllen lassen. Kostenlos, versteht sich. Am späten Abend sitzen wir sechs noch an der Hotelbar. Sehr erschöpft, aber voll der Eindrücke, die heute auf uns eingeprasselt sind. Ich glaube, ich muss ins Bett und erst einmal alles "verarbeiten".

3.7.2008 Hotelwechsel in die Sierra Nevada

Heute - Donnerstag - hieß es mal wieder Koffer packen. Wir fahren eine lange Strecke in die Sierra Nevada Mountains. Es gibt spektakuläre Aussichten und die Aahs und Oohs reissen nicht ab. An den Fenstern wird gedrängelt, je nachdem auf welcher Seite die beeindruckendste Kulisse zu sehen ist. Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Hotel Sierra Nevada und vertrödeln den Rest des Tages. 

4.7.2008 SUPER DAY - Nationalfeiertag

Sierra Nevada - Merced


Heute ist nicht nur Nationalfeiertag sondern auch der 1. Ferientag für die Amerikaner. Es wird voll auf den Straßen von Amiland. Wir haben wieder unsere Koffer gepackt, es geht durch den Yosemite Nationalpark nach Merced, unser nächsten Übernachtung. Wir sehen heute Wasserfälle, Mammutbäume und viel, viel Natur. Es ist hier in den Bergen - Gott sei Dank - wieder etwas kühler.

5.7.2008 - 30. TAG - San Francisco


Wir sind in San Francicsco. Es geht mit der Tram bergauf, zu Fuß bergab, zu Fuß über die Brücke. Mit dem Bus quer durch die Stadt. Nachmittags sind wir alle eigentlich müde. Aber Olaf kennt kein Erbarmen. Wir müssen noch einmal raus und oben auf den Hügeln besuchen wir ein wunderschönes Hotel. Eigentlich ist das Hotel gar nicht so besonders. Aber die Dachterrasse (hier ist die Bar) und dazu dieser Ausblick! Es hat sich wirklich gelohnt. 3-4 Cocktails später fahren wir zurück zu unserem Hotel.

6.+7.7.2008 31.+32.(= Datumsgrenze)/

8.7.2008 33. Tag.

San Fracisco/USA - Shanghai/VRC

Heute stehen uns 12 Stunden Flug bevor. D.h. wir werden mindestens 24 Stunden auf den Beinen sein. Schrecklich!

Aber - erstmal gut frühstücken und dann sieht die Welt schon wieder anders aus. Fast pünktlich um 13.43 Uhr hebt unser Flieger in San Francisco ab. 12 Stunden später landen wir am 8.7.2008 nachmittags in Shanghai.Vom Flughafen Pudong aus geht es mit dem Transrapid (300 km/h schnell) in die Innenstadt. Wir gehen ins Hotel, laden unsere Koffer ab und dann gehts mit dem Bus zu einem der vielen Restaurantschiffe, die an der legendären Prachtstraße "Bund" vor Anker liegen. 

9.7.2008 - 34. Tag Shanghai 

Gestern haben wir ja schon kurz unseren chinesischen Reisebegleiter Felix kennen gelernt. Felix wurde unserer Gruppe von der chinesischen Regierung zur Seite gestellt. Einmal um uns alles zu zeigen und 2. auf uns aufzupassen. Olaf sammelt pro Team 230 € Trinkgeld ein. Das sind dann zusammen um die

2.500 €, nicht schlecht für einen kleinen Chinesen, der bestimmt auch von seiner Regierung nicht schlecht bezahlt wird. Die "netten" Seiten von Felix sollen wir in den nächsten Taen noch näher kennen lernen. Heute machen wir erst einmal eine Stadtrundfahrt und dürfen danach noch rund 1 Stunde shoppen gehen. Henry + Christel haben hier in Shanghai Bekannte, die zu uns zu einer Teezeremonie einladen. Bei dieser Gelegenheit erstehen wir gleich eine Schachtel mit 24 Teeblumen. Ein sehr schönes Mitbringsel. Anschließend besuchen wir zu sechst noch einen Perlen-Großhandel. Heder der Damen lässt sich eine oder sogar mehrere Perlenketten machen und mit strahlenden Gesichtern gehts dann zurück zum Hotel. 

10.7. 2008 - 35. Tag Shanghai - Suzhou

Heute morgen im Bus erzählen wir uns, wie viel jeder bisher schon abgenommen hat. Es ist ja 1. feucht und heiss und 2. genießen wir das gesunde chinesische Essen. Es sind im Schnitt bei jedem um die 5kg, die bisher verschwunden sind. Ein schöner Nebeneffekt, der interessanten Reise. Ein Großteil der Gruppe war gestern abend noch in der Shanghai Circus World - chinesische Akrobatik vom Feinsten. Wir sechs haben uns mal wieder abgesetzt und waren zu einem Abschiedsessen mit den chinesischen Bekannten von Christel und Henry verabredet. 

Und heute geht es nach Suzhou, einer von Wasserkanälen durchzogenen Stadt. Die Stadt wird beherrscht vom "Garten des bescheidenen Beamten", 5 ha groß mit Wandelgängen, Wohnhäuschen und Teepavillons. Das erste der folgenden Bilder zeigt Felix.

11.7.2008 - 36. Tag

von Suzhou nach Hangzhou

Heute werden morgens erst einmal die Koffer im Bus verstaut und dann besichtigen wir noch eine der hier ansässigen Seidenspinnereien. Hier kann man den gesamten Prozess von der Larve bis zum Endprodukt verfolgen. Und diese Produkte auch selbstverständlich kaufen. Davon machen Gerd und Angelika natürlich sofort Gebrauch. Wenn wir - hoffentlich bald - mal unsere Autos bekommen, brauchen wir viel Stauraum für die zahlreichen Souvenirs. Wir besuchen das Wasserdorf Wuzhen, wo wir auch zu Mittag essen. Es gießt in Strömen und wir kaufen uns schicke, kleine Regencapes. Trotzdem sind wir sehr nass, als wir endlich unseren Bus erreichen. Heizung im Bus - Fehlanzeige bei den Außentemperaturen! Also im Feuchten schwitzen! Es geht endlich ins Hotel nach Hangzhou.

12.7.2008 - 37. Tag

Hangzhou


Jetzt wird es Zeit mal ein Wort zu den chinesischen Hotelbetten zu verlieren. Sie sehen superbequem aus, sind in der Regel auch sauber und wenn man sich, in Erwartung einer seidenweichen Matratze, darauf fallen läßt, gibt es blaue Flecken. Matratzen gibt es nämlich nicht. Es sind in der Regel Bretter mit einer hauchdünnen Auflage. Für unsere verwöhnten Rücken kaum zu ertragen. Dazu kommen die, nicht gerade sehr komfortablen Bussitze. Es ist wirklich ein Kreuz mit dem Kreuz. Heute besuchen wir eine Teeplantage. Hier in den Hügeln von Hangzhou wird hauptsächlich grüner Tee angebaut. Nachmittags machen wir eine Bootsfahrt auf dem Westsee. Zahlreiche Inselchen mit wunderschönen Pavillons und Pagoen gibt es zu sehen.

13.7.2008 - 38. Tag 

Hangzhou - Hongcun

Heute besuchen wir Hongcun am Fuß des "gelben Gebirges". Wir durchwandern den kleinen Ort und treffen überall auf einheimische Kunststudenten. Sie sitzen überall an den Ufern der kleinen Wasserkanäle und malen. Wo die wohl alle schlafen? Es ist wieder sehr warm und schwül. 

14.7.2008 - 39. Tag

Hongcun - Huang Shan

Wir bleiben heute bei feucht-schwülem Wetter im Gelben Gebirge. Es ist eine bizarre Landschaft mit vielen Felsformationen, die uns wirklich begeistert. Wir fahren mit einer Seilbahn auf den Gipfel und freuen uns auf eine tolle Aussicht. Aber was ist? Regen und keine Aussicht. Als dann aber Wind dazu kommt, vertreibt dieser die Wolken und wir haben eine wunderschöne Aussicht. Um 3.00 Uhr wollen wir dann wieder talwärts schweben. Aber ... es fährt keine Seilbahn. Aus Sicherheitsgründen wegen des heftigen Gewitters finden bis auf Weiteres keine Talfahrten statt. Also - entweder zu Fuß runter oder oben nächtigen. Alles nicht so prickelnd. Obwohl härter als in den Hotelbetten wird man hier oben auch nicht schlafen. Aber - Gott sei Dank - um 4.00 Uhr fährt die Bahn wieder und wir kommen heil wieder nach unten. Leider waren heute die Batterien unserer Kamera leer, so dass es keine Fotos gibt. 

 

15.7.2008 - 40 . Tag = Halbzeit  (bis heute haben wir genau 7 Tage in den Wohnmobilen verbracht. Haben wir vielleicht eine Busrundreise gebucht?)

Kaiserstadt Nanjing

Heute müssen 380 km mit dem Bus gefahren werden. Und das auf chinesischen Straßen. Hier herrscht mehr Stau als bei uns am Kamener Kreuz. Natürlich hat unser Bus auch keine Toilette. Die Männer haben es ja einfach, für uns Frauen ist es schon etwas schwieriger. Aber man kann auch hieraus eine Challenge machen. Wir haben es geschafft. Am Spätnachmittag erreichen wir Nanjing - eine ehemalige Kaiserstadt und heute mit 6 Millionen Einwohnern eine mittlere Großstadt. Wir besuchen noch den Purpur- und Goldberg. Und steigen 392 Stufen hoch zum Mausoleum des Republikgründers Dr. Sun.

16.7.2008 - 41. Tag

Nanjing

Heute machen wir eine Stadtrundfahrt und lernen Nanjing etwas ausführlicher kennen. Wir besuchen den botanischen Garten und eine Ausstellung der hier ansässigen Glaskünstler. Der botanische Garten mit seiner Blütenpracht ist beeindruckend. 

17.7.2008 - 42. Tag

Xushou

Heute morgen besuchen wir noch die Terrakotta-Armee - nicht die "Große" in Xi'an, sondern die "Kleine" in Xuzhou. Die 3000 kleinen Tonkrieger (ca. 40 cm hoch) waren eine Grabbeigabe der Han-Gründer. Nachmittags geht es weiter nach Qufu, der Heimat des Konfuzius. Wir besuchen einen Markt, auf dem es natürlich an zahlreichen Garküchen nicht mangelt. Wir haben den Eindruck, dass hier alles (wirklich alles) angeboten und auch gegessen wird. Gott sei Dank sucht Olaf für uns doch immer wieder vertrauenswürdige Restaurants aus. Es kommen immer zahlreiche Gerichte auf den Tisch und jeder nimmt sich das, was er mag. Der Rest bleibt liegen. Zugegeben, es gab morgens im Hotel auch schon mal nur hartgekochte Eier, Reis und Tee. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass es uns in den 5 Wochen China immer gut geschmeckt hat. 

18.7.2008 Qufu

Es schüttet und kälter ist es auch geworden. Also hier keine Besichtigungen mehr sondern schnell weiter. Unterwegs besuchen wir in Tai'an noch den Daimiao-Tempel, bevor wir spätnachmiitags in Qufu eintreffen.

19.7.2008 - 44. Tag Nach Taiyuan 


525 km auf chinesischen Straßen in chinesischen Bussen! DAS Highlight heute. Wir verbringen den ganzen Tag im Bus und auf Autobahn-Rastplätzen - wegen der Notdurft, natürlich. Nun ist es aber so, dass die Chinesen diese Tätigkeit gerne im Rudel erledigen. Bei den Damen gab es 20 Bodenlöcher, abgetrennt mit 20 cm langen Abschnitten von  Duschvorhängen, so dass mal gerade die Köpfe versteckt waren. Aber diese Vorhänge auch nur rechts und links, nach vorne war alles offen. Brrrhhh. Ein weiterer Vorteil dieser Rastplätze, hier gibt es chinesischen Klaren - von der Sorte, wo man blind von wird. Aber das ist uns - im Moment - egal. Wir kommen mit so viel Bakterien und Viren in Berührung - wir müssen uns außen und innen schützen. Also brauchen wir den Schnaps zum Händereinigen, genauso wie zum Trinken. Gerd hat gleich einen ganzen Karton gekauft, das Fläschchen für umgerechnet 50 Cent.

20.7.2008 - 45. Tag weiter nach Pingyao


Auf dem Weg dorthin gibt es mal wieder zahlreiche Tempelanlagen zu besichtigen. Uns erfreut immer wieder das Angebot an frischem Obst, was an den Straßenrändern von zahlreichen Händlern angeboten wird. Es ist immer liebevoll dekoriert und wird mit viel Sorgfalt behandelt. (Nicht wie bei uns in einigen Super-Billigmärkten!) Trotz der Hitze lassen wir uns von den Besichtigungen nicht abhalten. Einige Damen kaufen sich "Sonnenschirme", wie sie auch von vielen Chinesinnen benutzt werden. Man glaubt es kaum, doch es nützt tatsächlich etwas.Gut beschirmt wird weiter besichtigt und bestaunt. Was dieses Volk vor tausenden von Jahren geschaffen hat, ist imponierend Zwischendurch gibt es immer wieder Gelegenheit sich auf dem Markt mit kleinen Zwischenmahlzeiten zu versorgen. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Pingyao.

21.7.2008 Pingyao - 46. Tag

Bevor ich von Pingyao berichte, muss ich erst ein paar Worte zu unserem Hotel sagen: Es ist eine wunderschöne alte Anlage, gebaut wie ein Vierkanthof, innen mit einer kleinen Gartenanlage und rundherum die Zimmer. Unser Zimmer sieht sehr einladend aus. Große und saubere Betten. Als wir uns entspannt drauf fallen lassen, kommt ganz schnell der Schmerzensschrei. Entgegen unserer Erwartung sind es nämlich keine weichen Matratzen, sondern Holzbretter mit einer hauchdünnen Futonauflage. Also, alles andere als bequem. Außerdem ist es das erste Hotelzimmer mit großem Fenster zum Bad. So etwas haben wir noch nie gesehen. Und machen uns darüber lustig, wie es wohl sein wird, wenn einer auf die Toilette muss und der andere noch im Bett liegt. Das Frühstück heute morgen war allerdings mehr als enttäuschend. Es gibt nur Tee und hart gekochte Eier. Das restliche Angebot (fettige Reissuppe und Gemüse) richtet sich eher an chinesische Mägen. Wir essen ein Ei und trinken einen Tee und erkunden dann die Stadt. Diese gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Sie ist ringsum von einer Mauer umgeben mit unendlich vielen Wachtürmen und Zinnen. Innerhalb der Stadtmauer sind keine Autos erlaubt, außer Elektroautos für die Polizei und kleine Taxis. Unterwegs gibt es endlich auch für unsere europäischen Geschmacksnerven  genießbare Kleinigkeiten. Wir streifen bis weit in den Abend durch die Stadt, es gibt so viel zu sehen und zu erkunden. Verlaufen kann man sich schließlich nicht, ringsum ist ja die Mauer.

22.7.2008 - Datong       47.Tag

Bevor wir Peking erreichen, machen wir uns auf den Weg nach Datong, einer Industriestadt, die eigentlich nichts besonderes ist. Aber das "Hängende Kloster" muss man gesehen haben. Das Kloster hängt an einer steilen Felswand. Im Inneren sind die Felswände nochmals ausgehöhlt und darin finden sich Statuen aus Bronze oder Ton, teilweise meterhoch. Diese Figuren, resp. die Materialien dafür, mussten über zahlreiche Leitern, Brücken und Treppen an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Auch wir nehmen diesen Weg und finden alles imponierend und trotzdem abenteuerlich. Leider müssen wir unsere Besichtigung nach einigen Stunden abbrechen, da es änfängt heftig zu regnen und wir aufgrund der eigentlich warmen Witterung nicht die richtige Kleidung dabei haben.

23.7.2008 - Badaling   - 48. Tag

Heute wollen wir die Wolkengrat-Grotten besichtigen. Das sind fünf, in den Feld geschlagene Grotten mit riesigen Buddha-Figuren. Die größte ist 17 Meter hoch. Diese wurden im Jahr 460 geschaffen. In den folgenden 34 Jahren wurden auf einer Länge von 1000 Metern weitere 48 Höhlen mit Statuen und Reliefs ausgestattet, von denen ca. 51.000 Tausend noch erhalten sind. (Dieses Wissen habe ich von unserem mitreisenden Promobil-Redakteur, ich selbst hatte keine Infos mehr darüber). 

Abends im Hotel wird wirklich was geboten: Wir treffen auf zahlreiche Mütter mit ihren Kindern, die hier ein Casting für eine chinesische Unterhaltungsshow absolvieren.

24.7.2008 - Peking  - 49.Tag

Hier von Badaling aus fahren wir als erstes zur chinesischen Mauer. Hier ist ein Gruppenfoto geplant. Das klappt sogar fast auf Anhieb, nach uns Olaf das Wort "Ameisenschxxxxe" sagen läßt. Probiert es einmal aus. Eine Gruppe Menschen sagen "Ameisenschxxxxe" und schon sieht es auf dem Foto so aus als würden alle gleichzeitig lächeln. Wir haben es geschafft. Danach haben wir wirklich stundenlang Zeit die Mauer zu erlaufen, zu besteigen etc. Aufgrund der Hitze suchen Hermann und ich eine der zahlreichen Nischen innerhalb der Zinnen, wo immer ein leichtes Lüftchen weht und außerdem die Mauer ein wenig Schatten spendet. Nach dem Mittagessen geht es noch zu einer Jademanufaktur. Danach dann endlich zum Hotel in Peking. Als der Bus die Straße zum Hotel entlangfährt, erfolgt von Ingrid, Angelika und mir ein kollektiver Aufschrei:"Starbucks!!!!!" Es ist nicht zu glauben, nach wochenlangem Tee-"Genuss" endlich eine anständige Tasse Kaffee? Da es nur ein paar Meter zu Fuß vom Hoteleingang sind, überlassen wir den Männern die Koffer und das Zimmerbelegen und eilen zu Starbucks. Eine halbe Stunde später sind wir im 7. Himmel: Einen Milchkaffee und ein Blaubeer-Muffin in amerikanischer Qualität in Händen (und vor allem im Mund), das Leben kann so herrlich sein!Leider haben wir in der Eile einen Fotoapparat vergessen. Aber dann gibt es zum Abschluss des Tages noch ein Highlight: Olaf läßt im Hotel auffahren: Es gibt Peking-Ente (natürlich, oder?) und 1000 andere Köstlichkeiten. Nach einem langen aufregenden und anstrengem Tag fallen wir in die Betten - die diesmal tatsächlich euopäischen Standard haben.

25.7.2008 - Peking - 50.Tag

Wir dürfen heute tun und lassen was wir wollen. Der Tag ist komplett zu unserer Verfügung. Aber die Gruppendynamik lässt uns nicht los. Also schlendern wir alle zusammen durch einen wunderschönen Park, besichtigen ein paar Tempel und treffen eine Tai-Chi-Gruppe, wo wir sofort integriert werden. Danach gibt es vor dem Mittagessen noch einiges zu bestaunen. Dann lädt Olaf uns spontan zu einer Rikschafahrt durch die Altstadt von Peking ein. Hermann und ich waren zuletzt 1999 hier und so kennen wir Peking. Alle Neubauten und Prachtstraßen kannten wir bisher nicht, Also Peking hat sein Gesicht dramatisch verändert mit hypermoderner Skyline und breiten Prachtstraßen. Was allerdings überhaupt nicht gefällt, ist der ewige Smog. Morgens guckst Du aus dem Hotelfenster und fragst Dich, wann es endlich hell wird. Man hat das Gefühl im Nebel zu leben. Und so viele Autos! Früher fuhr hier nur die politische Elite und evtl. noch der ein oder andere Millionär ein Auto. Aber jetzt: Millionen davon und das obwohl an einem Tag nur die Fahrzeuge mit gerader Nummer fahren dürfen und am anderen Tag die mit ungerader Nummer. 

Am Abend besuchen wir eine chinesische Oper. Wir dürfen sogar backstage und dort die Künstler bei ihren Vorbereitungen beobachten.

Danach sehen wir sie fertig auf der Bühne. Das musikalische Vergnügen hält sich dagegen sehr in Grenzen.

26.7.2008 - Peking - 51.Tag

Heute ist es wieder sehr warm und wir müssen viel laufen. Zuerst geht es zum Tian´an Men-Platz, dann zur verbotenen Stadt und weiter zum Sommerpalast. Da lassen wir mal nur die Bilder sprechen. Aber es ist kein Nebel auf den Bildern, das alles ist SMOG! Das Atmen fällt schon schwer.

Es gibt noch eine Geschichte zu unserem "Abgeschleppten" Auto. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe: In den USA - auf dem Weg zum Grand Canyon - hat ein Teilnehmer irrtümlich Benzin statt Diesel getankt. Mit dem Ergebnis, dass nichts mehr ging. Also hat Olaf das Fahrzeug bis nach San Francisco geschleppt und dort in den Hafen gebracht, damit es mit den anderen verschifft werden konnte. Auf dem Weg des Schiffes mit Zwischenstopp in Yokohama sollte das Fahrzeug dort auf dem Schiff von Renault-Technikern repariert werden. Leider hat das nicht geklappt, da die Hafenbehörden den Monteuren den Zutritt zum Schiff verweigert haben. Also ist das Fahrzeug - weiterhin nicht fahrtüchtig - auf dem Weg nach China. Olaf muss nun einen Hänger in China besorgen und klären, wo das Fahrzeug letztendlich repariert werden kann. In China, der Mongolei oder Russland? All diese Sachen bedürfen der Klärung und Organisation. Gott sei Dank hat er fähige Leute in seinem Büro und er ist in solchen Situationen die Ruhe selbst. Aber langsam merken wir doch, dass die ganze Geschichte ihm schwer an die Nieren geht. Dazu kommt ja noch die Verantwortung für die Menschen und die restlichen Fahrzeuge. Eigentlich sollten wir morgen schon die mongolische Grenze überschreiten resp. überfahren. Bisher wissen wir aber noch nicht einmal wann die Autos endlich hier ankommen werden. Wir kommen uns ja schon vor wie Bustouristen.

27.-29.7.2008 - Peking   - 52.-54. Tag (eigentlich sind wir lt. ursprüngicher Planung schon am Baikal-See)


Die drei folgenden Tage sind "Wartetage". D.h., wir warten auf die Ankunft der Autos. Eigentlich wären wir schon durch die Mongolei durch. Aber....

Ein Gutes hat die Verzögerung, Hermann und Horst sind krank und liegen mit einer schweren Erkältung im Bett. Gott sei Dank, gibt es ja unsere Medizinerin Ingrid. Und die hat auch noch ihren Rezeptblock dabei, so dass wir hoffen, die Medikamente für die Männer in der Apotheke zu bekommen. Wir machen uns also mit unserem Guide auf den Weg in die Apotheke. Leider akzeptiert die chinesische Apothekerin kein deutsches Privatrezept. Also muss der Guide erst einen chinesischen Arzt auftreiben, der nach Rücksprache mit Ingrid, die richtigen Medikamente in chinesisch verordnet. Kurz drauf kann Frau Doktor an den Krankenbetten helfen. Es gibt Tropfen und Pillen und zu Mittag eine heiße Hühnersuppe aus der Hotelküche. Gut versorgt verlassen wir Mädels die Männer und machen uns auf zum shopping-Marathon. Fast drei ganze Tage erkunden wir die schon vorhandenen Malls sowie die reinen Chinamärkte, auf denen man sich tatsächlich fast verlaufen kann. Am Abend des zweiten Tages geht es unseren Männern schon wieder so gut, dass sie mit uns im Restaurant essen gehen können. Morgen müssen wir Peking verlassen. Wir dürfen wegen der zahlreichen Olympia-Touristen nicht mehr in der Stadt bleiben. Wir fahren daher nach Beidahe, einen chinesischen Badeort.

30.7.-2.8.2008 - Beidahe - 55.-58.Tag

Heute geht es nach Beidahe, einem chinesischen Badeort, der allerdings gerne auch von Russen besucht wird. Wir sind jetzt am ostchinesischen Meer. Es gibt einen netten Strand, die Temperaturen sind angenehm, Geschäfte gibt es genug, Restaurants ebenso. Am 31.7. kommt das olympische Feuer durch die Stadt. Doch leider kriegen wir davon nichts mit. Die chinesische Polizei hat alles soweit abgesperrt, dass man noch nicht einmal einen Blick auf die Läufer erhaschen kann. Es dürfen nur Fähnchen-schwenkende Kinder in Horden durch die Absperrung.

Wir besuchen den Strand und begucken die Brautpaare, die dort an zahlreich aufgebauten Requisiten für ihre Hochzeitsfotos posieren. Es gibt sogar gelbe, rosa und weiße Tauben als Requisite. 

Ansonsten schlendern wir jeden Tag ein paar Stunden durch die Gegend. Da es außerplanmäßige "Wartetage" auf die Ankunft des Schiffes mit den Autos sind, gibt es kein Programm mehr und wir müssen uns halt irgendwie beschäftigen. Olaf und der Guide sind den ganzen Tag damit beschäftigt, Auskünfte bei den verschiedenen Ämtern und Behörden einzuholen, wann denn nun mit der Ankunft des Schiffes und vor alem mit der Herausgabe der Fahrzeuge zu rechnen ist. 

Am 2.8.2008 nachmittags können wir endlich nach Tianjin aufbrechen, der Stadt mit dem Hafen, wo "unser" Schiff einläuft. Grund für die späte Abfahrt, mal wieder das olympische Feuer, das unbehelligt durch irgendein Dorf an der Strecke getragen werden musste.

3.8.2008 - Tianjin - 59.Tag   (wir hängen unserem Zeitplan schon 8 Tage hinterher, eigentlich sollten wir schon in Russland in Krasnoyarsk sein)

Tianjin ist eine tolle Stadt. Supermodern, alles vom Feinsten. Unser Hotel, die Geschäfte, Restaurants usw. alles auf oberstem Niveau. Unser Redakteur  erzählt uns, dass Tianjin 1984 zu den 14 Städten im Land gehörte, die erstmals Vorzugsbedingungen für ausländische Investoren anbieten durften. Wir besuchen einen der zahlreichen Märkte. Hier möchte einer mannshohe chinesische Vasen mit nach Hause nehmen, die anderen lassen sich aus Zuckerguss die schönsten Figuren formen. Zum Essen eigentlich viel zu schade. Zum Mittagessen hat sich Olaf etwas Besonderes ausgedacht. Da wir mittlerweile alle an dem chinesischen Essen rummeckern, gibt es heute Mittag einen Besuch im Steakhaus. Hhhm, lecker. Desweiteren besteht unsere Beschäftigung aus warten und unser Hotel genießen. Nachmittags kommt eine Amtsärztin und überprüft die ganze Gruppe auf ihre Fahrtauglichkeit. Das Ganze dauert 2 Minuten - für Alle. Abends hat der Tourismusdirektor von Tianjin uns zu einem Bankett eingeladen, das sonst nur hohen Ehrengästen zuteil wird. Speisen und Getränke waren vom Feinsten. Dazu gab es für Jeden noch einige chinesische Geschenke.

4.- 6.8.2008 - Tianjin - 60. -62. Tag (11 Tage hinter dem Zeitplan)

Heute steht Verkehrserziehung bei der Polizei auf dem Plan. Nach einer halben Stunde Geschwafel, gibt es einen chinesischen Führerschein für Jeden, dann dürfen wir noch die Zulassungsstelle besichtigen und fertig sind wir. Danach gehts mit dem Bus zu einem Metro-Markt, damit wir uns schon einmal mit Verpflegung und sonstigen Sachen eindecken können. Wir hoffen ja, dass morgen die Autos kommen.

5.8.2008 - Warten, warten. Dann die Nachricht: Die Autos sind an Land.

6.8.2008 Heute nimmt uns Olaf alle mit nach Xingang, dem Hafen von Tianjin. Seit gestern sind die Autos aus dem Schiff, aber wir kommen nicht dran. Die Behörden halten uns hin. Wieder vergeht ein sehr, sehr heißer Tag mit Warten - aber diesmal im Bus oder im heißen Sonnenschein auf dem Asphalt des Hafengeländes. Olaf und Felix hecheln von einem Ort oder Beamten zum Nächsten. Dann um 16.00 Uhr die Nachricht: Wir fahren ins Hotel zurück, morgen soll es angeblich die Autos geben. Wir machen, bevor wir zum Abendessen gehen, noch ein paar abschließende Bilder, des wirklich wunderschönen Hotels. Von oben nach unten: Die Zimmertüre und ich, die Lampe in der Lobby (geht immerhin über 6 Etagen), die Lobby, von unten betrachtet die Glasbalkone der einzelnen Etagen, Wandmalereien gehen über alle Etagen und bilden den Hintergrund der Glas-Aufzüge. Nochmal die Lobby mit dem Pianospieler,nochmals Lobby und Ingrid&Horst auf "ihrer" Etage.

7.8.2008 - Xingang - Fahrt zur mongolischen Grenze - 63. Tag


Nicht nur ich habe heute Geburtstag, es gibt auch ein ganz tolles Geschenk: die Autos!!!!Wir stehen zuerst wieder mit unserem Bus in der Sonne, aber diesmal beladen mit unserem gesamten Gepäck, einschließlich der Kartons mit unseren vor 3 Tagen getätigten Einkäufen. Nach einigen Stunden (und viel Papierkram später) dürfen endlich die Fahrer zu den Autos. Die Beifahrer müssen samt Gepäck im Bus bleiben, werden aber vor die Schranke gefahren, durch die die Autos letztendlich durchkommen. Ich erspare es mir, jede stressige Stunde zu schildern. Aber ich sage Euch: Es war das reinste Chaos. Endlich kommen die Fahrer mit den Autos und wir dürfen - auf der Straße - unsere Autos beladen. Richtig einräumen ist nicht. Wir müssen los, wir wollen schließlich noch bis zur mongolischen Grenze kommen. Aber daraus wird nichts! Nach nur wenigen Kilometern hält uns die Polizei an. Nicht um zu kontrollieren, nein! wir müssen auf die Ankunft eines Fernsehteams warten und denen dann Interviews geben. Außerdem kommt der Tourismusdirektor (genau der vom Bankett!), entrollt ein riesiges rotes Transparent, alle lachen und die Kameras surren. Ortwin holt sogar noch sein Schifferklavier und wir singen den Chinesen ein paar Liedchen. Nebenbei füllen wir mit allen Gießkannen die wir haben unsere Wasser-Vorräte auf. Dazu müssen wir die Autobahn überqueren, mit einem Wasserschlauch aus dem Toilettenhäuschen unsere Gießkannen füllen und immerhin 10 Pössl mit Wasser versorgen. Wir hätten uns gar nicht beeilen brauchen, denn der zuständige Beamte, der unsere Nummernschilder und Zulassungspapiere bringt, kommt zwei Stunden später erst. Uns läuft wirklich die Zeit davon.....

Endlich ist es so weit und wir können los. Mittlerweile ist aber das Verkehrsaufkommen so dicht, dass wir kaum voran kommen. Gegen Mitternacht machen wir dann halt auf einer Raststätte. Im hinteren Teil gibt es eine größere Fläche, wo wir alle gemeinsam hinpassen. Wir sind alle verschwitzt und hundemüde. Hermann holt sich den Duschschlauch nach draußen und ich muss drinnen den Wasserhahn bedienen, damit der Herr sich den Schmutz abspülen kann. Einige Männer machen es ihm nach. Wir Frauen dürfen uns drinnen im Mäusebecken waschen. Aber Hauptsache wieder in unseren Betten schlafen. Allerdings ist es hier so laut, dass wir morgens um Fünf schon wieder aufbrechen. Weiter Richtung mongolische Grenze! Sehr weit sind wir ja heute nicht gekommen.


8.8.2008 - Grenze zur Mongolei - 64. Tag (nur noch 16 Tage Zeit!)

Nun müssen wir die Strecke Richtung Peking und Datong bewältigen. Durch Peking dürfen wir wegen der olympischen Spiele nicht fahren, also müssen wir die Stadt weitläufig umfahren. Es geht über Autobahnen, Landstraßen und Pass-Straßen. Hier sieht man am Straßenrand Menschen mit Wasserschläuchen. Die kühlen die heiß gelaufenen Bremsen der Fahrzeuge. Auf einigen, kurvigen Streckenabschnitten werden wir von Polizisten auf Motorrädern eskortiert. Es wird immer später und bald ist klar, die Grenze erreichen wir heute nicht mehr. Unser Guide kennt in der Nähe, kurz vor der Grenze, ein Jurtenkamp. Dorthin wollen wir zum Übernachten. Als wir ankommen, treffen wir auf viele, viele freundliche Menschen. Wir bekommen vom Besitzer einen Parkplatz für unsere 5 Fahrzeuge zugewiesen. Dann erklärt er unserem Guide, dass heute hier eine Mongolen-Hochzeit gefeiert wird. Außerdem sei in seinem Zimmer ein Fernsehapparat aufgestellt, für das Fußballspiel heute abend. Es gibt nämlich irgendein Länderspiel (ich weiß beim besten Willen nicht mehr, welches), das auch unsere Männer interessiert. Wir bauen in der Zwischenzeit draussen unsere Campertafel auf und bereiten das Abendessen vor. Unser Guide schließt sich uns an. Fußball hat er dann vergessen, es war zu lustig. Denn Ortwin holte sein Schifferklavier und ich den Sekt (wir mußten ja noch meinen Geburtstag nachfeiern) und es war ein lustiger Abend. Der wurde allerdings noch schöner, als die Gäste der Hochzeit einschl. Brautpaar nach draußen kamen. Sie wollten ein paar von unseren Liedern hören, die Autos bestaunen (übrigens in einen Pössl passen 12 Mongolen und ich, die auch noch alles erklären kann). Anschließend werden wir nach drinnen gebeten, um mit ihnen Hochzeit zu feiern. Es ist ein riesiger Saal, mit ca. 40 runden Tischen, jeweils für 10 Personen. Extra für uns werden Softdrinks (Cola und Wasser) besorgt. Später kommt noch eine mongolische Kapelle, die auf ihren Pferdekopf-Geigen fremde, aber auch schöne Musik machen. Unser Guide erzählt uns später, dass dieser Abend etwas sehr seltenes war. Solche Kapellen, mit ihren Pferdekopfgeigen, gibt es nicht so viele. Und dann noch eine mongolische Hochzeit - das haben noch nicht viele Touristen gesehen. Was sind wir froh, dass wir uns von der Gruppe getrennt haben und hier untergekommen sind. 

9.-10.8.2008  - Grenze Mongolei/Wüste Gobi  - 65.-66.Tag


Heute morgen müssen wir früh los. Wir sollen um 8.00 Uhr am Grenzübergang den Rest der Truppe treffen. Bei denen war heute Nacht Arbeit angesagt. Der defekte Pössl musste vom chinesischen Miet-LKW abgeladen werden und anschließend auf einen mongolischen Hänger aufgeladen. Der mongolische Guide hat den Hänger mit über die Grenze gebracht. Alle sind zuversichtlich, dass es jetzt zügig über die Grenze geht und dann Richtung Ulan Bator. Aber es kommt anders als wir denken. Zuerst müssen alle Beifahrer aussteigen und mit ihren Ausweisdokumenten durch ein Zollgebäude gehen. Die Fahrer bleiben den Fahrzeugen. Wir Beifahrer betreten eine Art Terminalgebäude und man deutet uns, zu warten. Unsere Pässe werden eingesammelt. Da der chinesische Guide nicht mit ins Gebäude durfte, ist die Verständigung ab jetzt etwas schwierig. Aber wir kommunizieren mit den chinesischen Grenzbeamten mit Händen und Füßen. Sie machen uns klar, dass wir nicht mehr zu den Fahrzeugen zurück können und das auch die Fahrer nicht herein dürfen. Was draußen vorgeht, können wir noch nicht einmal sehen. Gegen Mittag müssen wir mal für "kleine Mädchen". Uns wird gezeigt, dass wir unser Pässe mitnehmen müssen und uns ein Grenzoffizier begleitet. Wir dürfen immer nur zu zweit gehen. Alles ist sehr bedrückend, zumal wir langsam Hunger bekommen und wir nicht wissen, was mit den Autos und den Männern ist. Endlich gegen 17.00 Uhr läßt man uns gehen. Wir laufen zu den Autos um schnellstmöglich die mongolischen Grenzformalitäten hinter uns zu bringen. Man soll gleich nach dem Schlagbaum anhalten und dann kommt ein Grenzbeamter. Mittlerweile gießt es wie aus Eimern. Hermann hat wohl die Anweisung nicht richtig verstanden. Er fährt sofort nach der Grenze weiter bis zum Fahrzeug unseres mongolischen Führers, das ca. 1 km nach der Grenze parkt. Gott sei Dank hat unser etwas "illegaler" Grenzübertritt in der Mongolei keine Auswirkungen. Da wir wieder einen ganzen Tag verloren haben, kommen wir nicht zu bis zu unserem geplanten Übernachtungsplatz in der Wüste. Unser Guide kennt aber vorher, in der Nähe ein Jurtencamp und bringt uns bis dorthin. Obwohl nicht auf uns eingerichtet, schaffen es die Mongolen uns ein richtig leckeres warmes Essen zu servieren. Für unsere Getränke sorgen wir , dank der großzügigen Weltenburger Klosterbrauerei, selbst. Der wunderbare Sonnenuntergang mit Regenbogen läst uns für morgen auf besseres Wetter hoffen. Und tatsächlich am anderen Morgen scheint die Sonne und nach den üblichen Verrichtungen (die, für die man einen Spaten braucht) geht es frohgemut auf in die Wüste. Hier hast Du nur zwei Möglichkeiten zu fahren: entweder langsam, damit es auf den harten Sandrillen nicht so holpert (dann kommst Du aber nicht von der Stelle) oder mit mindestens 80 km/h, damit man die Rillen auch nicht spürt. Wir entscheiden uns alle für die 80 km/h-Variante und die Männer haben sichtlich Spaß. Nach einer 1/2 Stunde haben auch wir Beifahrer das Geschirr hinten vergessen. Unser Guide möchte Zeit gut machen und fährt mit uns eine Abkürzung. Dumm ist nur, dass auf dieser Strecke sich eine riesiges Wasserloch gebildet hat. Nicht alle kommen ohne Hilfe da durch. Er muss einige Fahrzeuge durchschleppen. Andere wiederum versuchen es mit Vollgas zu überspringen. Hat nachhaltige Schäden zur Folge. Abends übernachten wir mitten in der Wüste. Hermann und ich sitzen noch lange am Auto und genießen den Sternenhimmel und ein gutes Glas Wein. 

11.8.2008 - Tereldsh-Nationalpark - 67.Tag

Heute morgen begrüßt uns wieder ein herrlicher Sonnenaufgang. Nach einem schnellen Frühstück geht es weiter. Durch die wilde Fahrerei setzen die Autos immer wieder auf und es lösen sich bei einigen die Reserveradhalterungen. Es gibt auch immer wieder andere Reparaturen zu erledigen. Fotostops und natürlich "den Geistern huldigen" halten uns immer wieder auf. Gert hat uns erklärt, dass man an jedem Totempfahl einen Schluck Schnaps für die Geiser in die Luft werden und anschließend selbst noch ein Glas trinken muss. Nach dem Mittagessen, das wir uns in einem mongolischen Dorf in einer "Fernfahrerkneipe" organisieren (keine Ahnung was wir da gegessen haben, aber es war super lecker), geht es kurze Zeit darauf auf einer gut ausgebauten Teerstraße (welche eine Ruhe im Auto) in ein Camp im Tereldsh Nationalpark, das unserem Guide gehört. Er hat einen richtigen Campingplatz mit Duschmöglichkeiten. Den Damen entlockt das Ausrufe der puren Wonne. Als wir dann aber das Duschhaus aufsuchen, versuchen gerade die Mitarbeiter, den Boiler zu reparieren. Duschen ja, aber nur eiskalt! Mir ist das egal, ich will den ganzen Staub loswerden. Belohnt werde ich mit Kopfschmerzen. Das eiskalte Wasser hat meinem Kopf wohl nicht gefallen. Ansonsten fand ich es gar nicht so schlimm, denn nach dem Abtrocknen war mir ganz schnell schön warm. Nach dem Abendessen, das wir im Camp-Restaurant einnehmen, hat Olaf noch eine Überraschung für mich. Ich hatte vor Wochen mal erwähnt, dass ich unbedingt mal vergorene Stutenmilch probieren wollte. Nun unser Guide hat welche besorgt und wer will, darf probieren. Sie schmeckt sehr lecker.

12.8.2008 - Ulan Bator - 68. Tag

Heute morgen geht es Hermann nicht gut und er beschließt nicht mit nach Ulan Bator zu fahren, sondern lieber bei den Fahrzeugen zu bleiben. Deshalb sieht er auch, wie vormittags und nachmittags zwei Mitarbeiter unseres Guides alle Autos waschen. Das finden wir alle, bei unserer Rückkehr am Nachmittag, ganz toll. 

Die Gruppe fährt um 9.00 Uhr mit einem Bus nach Ulan Bator. Mit im Gepäck unsere Gasflaschen, die wir in Ulan Bator zum Füllen wegbringen. Danach besichtigen wir das Gandan-Kloster und essen zu Mittag in einem deutschen Brauhaus: "German Bratwurst mit Bratkartoffeln"! Und dazu ein echtes Weißbier. Danach fahren wir noch zu einem Supermarkt, holen unsere gefüllten Gasflaschen wieder ab und fahren zurück zum Camp. Leider gibt es von heute nur ein Foto (das letzte oben). Ich hatte nämlich keinen Fotoapparat dabei. Olaf war den ganzen Tag mit dem defekten Pössl in der Werkstatt. Diagnose: kapitaler Motorschaden. Das Auto muss hier in der Mongolei bleiben bis ein neuer Motor angeliefert und eingebaut wurde. Danach wird es nach Deutschland zurückgebracht. 

Ein anderes Thema beim Abendessen: Wie geht es weiter? Es ist klar, dass die restliche Strecke in 12 Tagen kaum zu schaffen ist. Allen ist klar, dass man von nun an täglich 1000 - 1200 km fahren muss. Und das quer durch Sibierien, Russland, Polen nah Deutschland. Da wir 2003 schon einmal mit Olaf eine große Russlandtour gemacht haben und wir die Straßenverhältnisse kennen, möchten wir diesen km-Marathon nicht mitmachen. Man hat nur ein Leben und das muss man nicht für eine Challenge aufs Spiel setzen. Mit uns sind fünf andere Teams der gleichen Meinung. Es gibt heftige Diskussionen, aber am Schluß ist Olaf einsichtig und benachrichtigt Franz, seinen Reiseleiter für Russland, uns an der Grenze zu übernehmen und mit uns im normalen Rhythmus nach Hause zu fahren. Der Rest der Gruppe will versuchen die Strecke in 12 Tagen zu schaffen.

13.8.2008 Auf zur russisch-mongolischen Grenze

Heute morgen machen sich alle noch zusammen auf zur Grenze. Erst auf russischem Gebiet werden sich unsere Wege trennen. Olaf will mit neun Teams versuchen das Ziel innerhalb der 80 Tage zu erreichen. Die anderen sechs Teams werden mit Franz der ursprünglichen Route folgen und daher auch länger benötigen. Es sind rund 400 km bis zur Grenze. Und dort erwartet uns ein Behörden-Marathon. Viele Stempel werden benötigt und dafür laufen wir von Schalter zu Schalter. Wir schaffen es aber trotzdem bis zum Baikalsee. Dort übernachten wir auf einem schönen Platz am Hotel Baikal.

14.+ 15.8.2008 Baikalsee 

Wir schauen uns einige Stabkirchen an und besuchen den "Touristen"-Markt. Mit uns sind nämlich viele russische Touristen hier und die klären unsere Männer auf, dass man unbedingt im Baikalsee (12°) schwimmen gehen muss, um ein "säährrr" langes Leben zu haben. Ortwin und Gerd müssen das unbedingt ausprobieren. Danach schlendern wir noch durch den kleinen Ort - hier hat man den Eindruck die Zeit sei vor 50 Jahren stehen geblieben. Danach fahren wir mit der Gondel auf den Hausberg und genießen den Ausblick und ein kühles Bier dort oben. Danach geht`s wieder bergab und alle freuen sich auf ein reichhaltiges Abendessen.

Nach diesen erholsamen Tagen (die Pause hatten wir dringend nötig) gehen wir alle zeitig schlafen.

16.8. - 23.8.2008 auf dem Weg nach Moskau

Wir fahren quer durch Sibirien Richtung Moskau. Gerd erzählt den Männern, dass jeder echte Mann nicht nur ein Haus bauen und einen Sohn zeugen muss, nein genauso wichtig sei es, einmal im Leben eine Birke in Sibirien zu schlagen. Diese Bäume haben die Jungs hinterher klein gemacht und an einer Datscha hinterlegt. Dort werden sie im kommenden Winter die Leute wärmen. Es gab unterwegs auch Strecken, die vom Regen so aufgeweicht waren, dass wir nur wie Schmidtchen Schleicher vorwärts kamen. Gott sei Dank müssen wir nicht hetzen, wie die anderen. Wir dürfen aber auch nicht trödeln, denn bald laufen unsere Visa für Russland ab. Vorher stehen aber 2 Tage Moskau auf dem Plan. Unterwegs halten wir noch ein paar Impressionen des russischen Landlebens fest. U.a. auch den Einkauf von Ingrid in einem kleinen Dorf-Supermarkt. Ein Mittagessen im Wald, das eigentlich sehr ruhig und idyllisch war, bis die russischen Panzer vorbei kamen. Es stellte sich dann heraus, dass der idyllische Wald militärisches Sperrgebiet war. Daher war es anfangs dort auch sehr ruhig. Wir haben uns allerdings nach dem 3. Panzer schnell auf die Socken gemacht. 

24.+25.8.2008 MOSKAU

Während die andere Gruppe heute Düsseldorf erreicht, haben wir gestern Abend Moskau erreicht und unser Quartier auf einem Hotel-Parkplatz bezogen. Wir besichtigen in den nächsten beiden Tagen den Roten Platz, den Kreml, das Kaufhaus GUM und fahren einige Stationen mit der Metro. Fast jeder der Bahnhöfe könnte auch das Foyer eines Theaters sein. Wunderschön mit Wandmalereien, Lüstern und teilweise riesigen Porzellan-Reliefs versehen. Und - wenn man oben auf der Rolltreppe steht, kann man nicht bis nach unten schauen.

Dazu gibt es schon nicht mehr ganz so viele Bilder, vielleicht bin ich des fotografierens einfach müde. Oder es stellt sich diese leicht melancholische Stimmung ein, wenn man weiß, es geht nach Hause. Wir müssen zwar noch durch Lettland, Litauen und Polen, aber das wird reine Fahrerei. Da bleibt keine Zeit mehr für Fotos. Am 29.8.2008 müssen die Autos gereinigt und leer auf der Caravan-Messe in Düsseldorf stehen. Dort werden sie dann an Interessierte verkauft. 

FAZIT:

Es war tatsächlich eine Challenge. Wir haben mehr Tage in Reisebussen und bei Besichtigungen verbracht wie in den Wohnmobilen. Das war sicherlich der wesentlich längeren Zeit geschuldet, die die Fahrzeuge auf See oder im Hafen standen. Dafür haben wir die Nord-Ostküste  und die Nord-Westküste der USA ziemlich intensiv bereist. In China haben wir viele Einblicke in das tägliche Leben und die wunderschönen Bauwerke dort erhalten. Von den 16 Fahrzeugen sind 15 angekommen. 8 Teams und der Reiseleiter haben es in 80 Tagen geschafft. 6 Teams in 84 Tagen.

Es waren ebenfalls 6 Fahrzeuge mit "gelernten" Wohnmobilfahrern besetzt. D.h. es waren Leute, die auch zu Hause ein Wohnmobil besitzen und daher mit der Materie vertraut waren. 8 Teams waren reine "Männer-Zweck-Gemeinschaften", die sich teilweise erst durch diese Reise kennen gelernt haben. Man kann im Rückblick sagen: Einige der Leute hätte man nicht kennen lernen müssen. Bei einigen haben wir uns gefreut, dass wir sie kennen gelernt haben und mit einigen sind wir heute immer noch in Kontakt.  Würden wir so etwas heute noch einmal machen? JA!!!!!