Am 11.9.2017 ging es los. Alle Jahre wieder..... müssen wir nach Schlüsselfeld zu Phoenix ins Werk. Die Dichtigkeitsprüfung steht mal wieder an und einige Reparaturen sind auch zu erledigen. Am 13.9. pünktlich um 10.30 Uhr rollen wir in die Halle. Schon bald ist klar, dass der Alkoven undicht ist. Die Dichtungsarbeiten können nicht an einem Tag ausgeführt werden. Wir müssen am 29.11.2017 wiederkommen. Herr Kraus, der Werkstattleiter, hat schnell ein Hotelzimmer für uns gebucht, denn die Arbeiten, inklusive des Austauschs einer Innenwand dauern mindestens 2, wenn nicht sogar 3 Tage. Die kleineren Reparaturarbeiten werden heute erledigt und um 14.30 Uhr geht es für uns wieder auf die Strasse. Wir fahren nach Baunach, etwas oberhalb von Bamberg, auf einen schönen, ruhigen Stellplatz. Hier wollen wir ein paar Tage bleiben. Man ist mit dem Zug von hier in 11 Minuten in Bamberg. Wir  wollen das "Schlenkerla" besuchen, dort Rauchbier trinken und blaue Zipfel essen. Morgen wollen wir uns aber erst einmal hier mit Angelika und Gert treffen. 

Donnerstag, 14.9. Das Wetter spielt mit, die Sonne scheint und wir sitzen in der Sonne, bis Angelika und Gert um 16.00 Uhr eintreffen. Danach wird geschwätzt und geschwätzt und wir verabreden morgen früh mit dem Zug nach Bamberg zu fahren.

15.9. Wir wollen schnell noch Wasser bunkern und entsorgen. Also fahren wir auf die Entsorgungsstation. Zum Entleeren der Tanks kippe ich das Auto mit Hilfe der Hubstützen zur Fahrerseite hin. Als wir fertig sind, will ich die Stützen wieder einziehen. Aber anstatt das Fahrzeug wieder abzulassen, heben jetzt alle 4 Stützen das Auto in den Himmel. Es schwebt gut 15 cm über dem Boden. Auf die Anforderung, die Stützen wieder einzuziehen, reagiert die Anlage nicht. Nach ca. 30 Minuten und vielen Versuchen das Fahrzeug wieder auf den Boden zu kriegen, rufen wir die Fa. Goldschmitt (die die hydraulischen Stützen hergestellt und eingebaut hat) an und fragen was zu tun ist.  Auch mit den telefonischen Reparaturanweisungen kommen wir nicht weiter. Die Anlage reagiert nicht. Die Diagnose des Technikers- Hauptventil defekt. Die Stützen müssen abgebaut werden. Geschätzte Arbeitszeit für uns: 1,5 bis 2 Stunden pro Stütze. NA VIELEN DANK!

Er rät uns den ADAC anzurufen. Inzwischen blockieren wir die Entsorgung bereits 3 Stunden. Zwischenzeitlich hat sich ein anderer Wohnmobilfahrer, der sich uns als Uwe vorstellt, angeboten uns zu helfen. Dieses Angebot wird sich noch als wahrer Segen herausstellen. Um 14 Uhr trifft endlich der gelbe Engel vom ADAC ein. Nach 4 Stunden schweisstreibender Knochenarbeit sind alle 4 Stützen abgeschraubt und unter dem Chassis befestigt. Um 18 Uhr können wir endlich die Entsorgungsstation wieder räumen. Die ganze Zeit hat Uwe tatkräftig mitgearbeitet. Wir wollen ihn und seine Frau zum Dank zum Essen einladen, aber er lehnt ab. Ein Danke würde reichen. NA dann, vielen Dank Uwe. 

Während des Nachmittags habe ich mit Goldschmitt telefoniert und für Dienstag, den 19.9. einen Reparaturtermin bekommen. Allerdings sollten wir doch bereits Sonntag anreisen, es könne ja immer sein, dass ein für Montag gebuchter Kunde nicht erscheine und dann könnten wir an die Reihe kommen. Also machen wir uns Sonntag Morgen auf den Weg nach Walldürrn.

Leider hat es Montag nicht geklappt, aber heute morgen, Dienstag, den 19.9., waren wir um 8 Uhr in der Halle und um 13.00 Uhr ist alles repariert. Das Ventil der Pumpe getauscht und die 4 Stützen wieder ordnungsgemäss montiert. 

 

Ein Besuch hier......

Und dann steht er wieder auf seinen Stützen!

Mittwoch morgen machen wir uns auf den Weg nach Kronach. Das Städtchen soll eine wunderschöne, historische Altstadt haben. Einen Wohnmobilstellplatz in Zentrumsnähe gibt es auch. Als wir ankommen spielt leider das Wetter nicht mit. Es regnet. Es ist sowieso später Nachmittag, da können wir gemütlich Kaffee trinken und hinterher Karten spielen. Am nächsten Morgen empfängt uns die Geburtsstadt von Lukas Cranach mit Sonnenschein, also steht der Stadtbesichtigung nichts im Wege.

Mittags geht es weiter nach Töpen-Mödlareuth, auch "Klein-Berlin" genannt. Warum? Hier wurde eine Ortschaft durch den Bau der Mauer einfach geteilt. Nach dem Mauerfall ist hier ein Deutsch-Deutsches Museum aufgebaut worden, welches die Geschpichte der deutschen Teilung anhand eines kurzen Films, einer dokumentarischen Ausstellung und einer Sammlung alter Fahrzeuge dokumentiert. Wir besichtigen auch die Aussenanlagen und gehen dann "beim Grenzgänger" etwas essen. Da auch Töpen einen Wohnmobilstellplatz hat, bleiben wir hier. Morgen geht es dann weiter in Thüringen.

Freitag morgen geht es Richtung Bad Lobenstein. Hier gibt es direkt an der Ardesia-Therme einen Wohnmobilstellplatz. Als wir eintreffen sind alle Plätze belegt. Bei der Anmeldung erfahren wir, dass wir uns einfach auf die angrenzende Wiese stellen dürfen. Das wollen wir mit unseren 6,5 t. der Wiese dann doch nicht antun. Eine sehr nette Dame weist uns daraufhin einen sehr exklusiven Stellplatz direkt vor dem Bad zu. Kaum haben wir geparkt, kommt der Haustechniker und legt uns einen eigenen Stromanschluss. Das ist ein Service Hier!

Am nächsten Morgen laufen wir ein paar Schritte bis zum Zentrum. Da Samstag morgen ist, hoffen wir auf etwas Leben auf dem Marktplatz. Aber was ist: nix los. Es ist 11 Uhr und die paar Geschäfte haben schon geschlossen. Also zurück zum Stellplatz. Hermi hat später seine Ganzkörper-Moorpackung. Nach 1,5 Stunden ist er am späten Abend wieder da. Komplett geschafft. Am nächsten Morgen ist ihm schwindelig und er verbringt den Tag auf der Couch. Am Sonntag Abend ist wieder alles ok und wir besuchen das Thermalbad. Wir haben die Therme fast für uns alleine. Morgen  geht es weiter ins Tal der Schwarza.

Bilder füge ich erst wieder ein, wenn wir eine stabile WLAN Verbindung haben. Die Internet Verbindung übers Handy ist hier im Osten grottenschlecht.

Montag, 25.9.2017 Feengrotten in Saalfeld

Diese befinden sich in einem ehemaligen Alaunschieferbergwerk und stehen heute als die "farbenreichsten Schaugrotten der Welt" im Guiness-buch der Rekorde. 

Durch den Abbau des Schiefers entstanden unterirdische Hohlräume, die sich im Laufe der Zeit in ein faszinierende Tropfsteinwelt verwandelt haben. Schon das Empfangsgebäude ist eine Pracht. Davor erwartet uns unser Führer, denn alleine darf man die Grotten nicht betreten. Ein Stück geht es durch den Wald, dann kommen wir an einem weiteren Gebäude an, wo uns Bergmannskutten ausgehändigt werden. Diese müssen wir tragen, damit in den unterirdischen Stollengängen unsere Kleidung nicht verschmutzt. Schon kurz nach dem Betreten des Stollens, der gerade einmal 1,70m hoch und ca. 70cm breit ist, sind wir dankbar für die Kutten. Für die meisten Männer geht es nur gebückt voran, immer schön auf die Köpfe achtend. Einige Male wird es so eng, dass Hermann sogar quer weiter gehen muss. Aber alle Mühen werden belohnt, als wir ersten Spiegelgrotten erreichen. Obwohl das Wasser in den natürlichen Teichen nur 20-25cm tief ist, sind die Spiegelungen phantastisch. In der grössten Grotte erleben wir eine Vorführung mit unterschiedlichen Lichteffekten, die von herrlicher Musik begleitet wird. In dieser Grotte kann auch geheiratet werden. Der längste Stollen war übrigens 185 Meter lang. Nach einer guten Stunde erreichen wir wieder das Tageslicht. Wir essen hier noch etwas und machen uns auf den Weg ins Schwarzatal. 

Es ist wie verhext: Egal welche Route wir auch fahren, spätestens nach der Hälfte kommt eine Baustelle und das heisst für uns: Umleitung. Wir können es bald schon vorher sagen. Ganz Thüringen ist eine Baustelle. Trotzdem ist die Fahrt durch das Tal der Schwarza wildromantisch. Wie schön muss es erst bei Sonnenschein sein. Heute ist es leider bedeckt und der nahende Herbst lässt die Blätter fallen. Dafür ist die Laubfärbung wunderschön. Gegen 18 Uhr kommen wir in Obstfelderschmiede an. Obwohl die Seilbahn bis 20 Uhr fährt, verschieben wir unsere Fahrt auf morgen.

 

Dienstag, 26.9.2017 Fahrt mit der Bergbahn von Obstfelderschmiede nach Lichtenhain.

Um 10.30 Uhr fährt der Personen-Stufenwagen mit uns 1,38 km bergauf und überwindet dabei eine Steigung von 25%. Die Standseilbahn wurde  ursprünglich zum Transport von Güterwagen vom Tal auf die Hochebene gebaut. Der höhenunterschied beträgt hier 323 Meter. Für die 1,4 km lange Strecke braucht der Zug 18 Minuten. Danach geht es noch 8 Minuten mit einer Elektrobahn nach Lichtenhain. Hier oben ist wieder nix los. Daher fahren wir zuerst wieder mit der Elektrobahn und steigen dann in die Aufsatzwagen, der auf einer Güterbühne befestigt ist. Diese bewirkt, dass der Wagon, trotz der enormen Schräge am Hang, immer im waagerechten Level fährt. Nach 2 Stunden sind wir wieder an der Talstation und machen uns auf den Weg nach Geschwenda, unserem heutigen Übernachtungsplatz.

Nach einer sehr ruhigen Nacht am Sportplatz iin Geschwenda werden wir morgens von fröhlich lärmenden Schulkindern geweckt. Scheinbar findet heute ein Sportfest statt. Es müssen Kinder von mehreren Schulen sein, denn es sind sicher 100 Schüler mit 8 Lehrern. Die Kinder sprinten fröhlich an uns vorbei und fühlen sich von dem Wohnmobil nicht gestört. Gegen 11.00 Uhr starten wir Richtung Oberhof. Bis wir dort eintreffen, haben wir heute "nur" 2 Umleitungen abgefahren. Wir waren schon 2x im Winter hier und kannten den Stellplatz nur rappelvoll. Umso grösser unsere Überraschung, dass heute nur noch ein weiteres Fahrzeug mit uns dort ist. Bei der Herfahrt sind wir noch am Biathlonstadion vorbei gekommen und waren erstaunt, wie viele Athlethen auch jetzt schon hier trainieren. Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass es die Teams aus Polen und der Tschechei sind. Nachmittags gehen wir, bei leichtem Nieselregen, in den Ort. Wir staunen über die zahlreichen Umbauten und Neuerungen im Ort. Gott sei Dank ist jedoch unser Lieblingsrestaurant, das Cortina noch da. Zum Abendessen ist es leider noch zu früh aber eine heisse Schokolade mit Rum und Sahne geht immer. Zumal es draussen gefühlt weniger als 10 Grad sind. Auf dem Rückweg zum Stellplatz ist es wenigstens trocken.

28.9. - 1.10.2017 Bad Salzungen

Es sind nur knapp 50 km nach Bad Salzungen. Aber bis dorthin erwarten uns drei Umleitungen. Dadurch erschliessen sich uns aber auch ganz neue Wege nach Bad Salzungen, durch kleine und kleinste Ortschaften, die manchmal noch nicht einmal auf meiner Strassenkarte verzeichnet sind. Gegen Mittag, schon in Bad Salzungen erwartet uns als erstes eine - NA, Ihr denkt es Euch schon - UMLEITUNG! Nur 3 km Umweg für eine Strecke von 500 Metern. Der Platz bietet 80 Stellplätze und ist trotzdem zu klein, wenn man sich die Auslastung anschaut. Donnerstag Mittag und es sind nur noch 4 Plätze frei. Was soll's, wir brauchen schliesslich nur einen. Für die nächsten 4 Tage beziehen wir Platz Nr. 32 und gehen anschliessend noch im Ort ein Eis essen.

2.10.2017 

Nach 4 Tagen verabschieden wir uns von Bad Salzungen. Wir waren 2x im Solebad, haben dadurch eine Haut, glatt wie ein Babypopo. Gestern waren es tatsächlich noch einmal 23 Grad und wir hatten über 8 Stunden herrlichen Sonnenschein. 

Dafür geht es heute Morgen gleich nass los. Wir wollen nur nach Bad Langensalza, also 58 km weiter. Aber Dank einer Umleitung von 30km machen wir daraus knapp 90km. Aber mittlerweile machen wir unsere Spässchen vor jeder Kurve: ob uns gleich wieder eine Umleitung erwartet? Wir kaufen unterwegs noch ein paar Lebensmittel ein, morgen ist schliesslich Feiertag. Gegen Mittag sind wir auf dem Stellplatz in Langensalza. Er ist rein funktional, mit Ver- und Entsorgung, aber ansonsten ist es abgeteilter Bereich auf einem Grossparkplatz. Wir wollen schon wieder fahren, da weist uns ein anderer Wohnmobilist auf die ausgesprochen schöne historische Altstadt hin. Also parken wir und machen uns dann auf den Weg. Eins vorweg: das Strassenpflaster ist hier überall historisch! Aber schon auf dem Weg fallen uns die vielen Fachwerkhäuser auf, die wunderschön restauriert wurden. Vor dem Aufgang zur Burganlage, die hier Schloss heisst, spricht uns ein Einheimischer an und erzählt uns in einer 15minütigen Kurzfassung die Geschichte des Schlosses und der Stadt Bad Langensalza. Auf die Frage woher das Alles inkl.der historischen Jahreszahlen weiss, erklärt er uns, dass er bei der örtlichen Feuerwehr war und dort die Geschichte der Feuerwehr zusammen getragen hat und sich damit auch zwangsläufig mit der Stadtgeschichte befassen musste. Wir bedanken uns bei ihm und durchschreiten das "kleine" Stadttor. Direkt dahinter finden wir das 1688 errichtete Bürgerhaus mit einer geschnitzten Hercules-Darstellung und dem dazugehörigen Spruch.

Wir schauen uns sicher nur einen kleinen Teil der wunderschönen Altstadt an, die vier botanischen Gärten fallen, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser. Es regnet immer stärker und wir brechen die Besichtigung ab. Nicht ohne uns vorzumerken, dass wir noch einmal hierher kommen wollen  um das Ganze bei trockenem Wetter zu wiederholen. 

3.bis 5.10.2017 

Wir fahren bei immer schlechter werdendem Wetter nach Niestetal. Dieser Stellplatz liegt nur ein paar Kilometer vor Kassel, wo wir am Donnerstag unsere neuen Spiegel für unseren Badezimmerschrank abholen. Danach geht es bei Regen und Sturm heimwärts. Im Moment ist wirklich kein "Wohnmobilwetter". Nun können wir zu Hause wieder einige Dinge erledigen, bevor wir dann über den Winter in die Sonne aufbrechen.