18.2.2017 wir verlassen die Baja California....

Früh um 7.30 Uhr brechen wir auf. Wir wollen heute noch bis Yuma kommen, das sind ca. 280 km. Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn, die noch bis Mitte Mai hier bleiben wollen. Dann geht's Richtung San Felipe, wo wir noch einmal kurz beim Supermarkt halten um Mineralwasser zu kaufen. Das ist nämlich hier in Mexico überhaupt kein Problem, aber in den Staaten müssen wir es wieder suchen. Normalerweise gibt's da nur stilles Wasser und nur in den seltensten Fällen auch Mineralwasser. Wir laden noch 2 Sechserpacks ein, das muss für 10 Tage reichen. Die Straße Richtung San Luis Rio Colorado (so heißt die Grenzstadt auf mexicanischer Seite) ist in hervorragendem Zustand. Zu sehen gibt es nicht mehr viel. Die meiste Zeit fahren wir durch eine riesige Salz-Lagunen-Landschaft, die von vielfarbigen Bergen unterbrochen wird. Die letzten 40 km führen uns durch mexicanisches Farmland. Hier wird - es gibt schließlich dank des Colorado River genug Wasse - Gemüse und Obst im großen Stil angebaut. Dazu werden natürlich viele Hände gebraucht und rund um die Felder haben sich daher die Arbeiter mit ihren Familien niedergelassen.  Solch eine Armut und einen Schmutz haben wir bisher auf der Baja nicht gesehen. Teilweise sind es Bretterbuden, in denen die Familien hausen. Dazu kommt noch ein Stück Plastikfolie aufs Dach und schon ist das ganze wasserdicht.

Die Grenzstadt empfängt uns mit zahlreichen Apotheken. Scheinbar sind hier die Medikamente günstiger als in den USA und daher machen die Amerikaner hier Kurzbesuche zu Fuß. Auf den Autospuren Richtung Grenzübergang haben sich riesige Warteschlangen gebildet. Wir warten auf eine freie Lücke und fädeln uns ein. Der Fahrer auf der Nebenspur macht sein Fenster auf und erklärt uns, daß wir uns hier nicht rein quetschen dürften. Die anderen Fahrer - hinter uns - würden jetzt die Polizei rufen und dann müssten wir 100 $ Strafe bezahlen. Besser wäre es, wieder aus der Schlange auszuscheren, dann in Gegenrichtung so lange aus der Stadt herauszufahren, bis wir am Ende der Schlange angekommen wären und uns dann dort einzureihen. Wir glauben ihm und müssen ca. 7 Straßenblocks zurückfahren, ehe das Ende der Schlange erreicht ist. Wir schauen auf die Uhr, es ist 14.30 Uhr. Danach geht es  stop-and-go langsam vorwärts. Laut Gesetz darf man kein Obst oder Gemüse und kein Fleisch mit in die Staaten nehmen. Obst und Gemüse haben wir aufgegessen, aber unsere guten T-Bone- und Rib-Eye-Steaks sind noch eingefroren. Mal sehen, was damit passiert. Endlich - gegen 17.00 Uhr sind wir am Kontrollpunkt angekommen. Uns empfängt ein weiblicher Immigration Officer, die jedes Klischee aus amerikanischen Filmen erfüllt: Männliches Auftreten (Zeigefinger in den Gürtelschlaufen eingehängt) eine Hand auf der Waffe und verspiegelte Sonnenbrille! Dabei ist es heute bewölkt und keiner braucht eine Sonnenbrille. Scheinbar sind alle Immigration Officer extrem lichtempfindlich, denn fast alle tragen so eine Brille. Kann natürlich auch sein, dass das Bestandteil der Dienstkleidung ist? Wir reichen unsere Pässe raus (wir haben natürlich vergessen, auf der mexicanischen Seite zu halten und unsere Ausreise bestätigen zu lassen), in denen neben dem amerikanischen Visa auch noch das mexicanische Visa liegt. Sie weist uns darauf hin, daß, wenn wir noch einmal nach Mexico einreisen wollten, wir besser unsere Ausreise dokumentieren lassen sollten. Wir erzählen ihr, dass wir auf gar keinen Fall wieder nach Mexico zurück wollten, wo wir doch endlich an der Türe des gelobten Landes angekommen sind. Sie lächelt uns an -ha, ein Pluspunkt gemacht! Dann sollen wir unser Fahrzeug etwas weiter vor und an den Rand fahren, damit die Inspektion statt finden kann. Vorher - natürlich - die obligatorische Frage: Wo sind Sie in die USA eingereist und wieso haben Sie ein Visa für 11 Monate? Wir sind in Alaska eingereist (Juchhu, das kennt sie!) und unser Visa wurde in Hyder (Alaska) upgegradet. (Huch, Hyder - wo ist das? Das kennt sie wohl nicht!) Also, muss sie erst zu ihrem Vorgesetzten. Dieser kommt mit ans Fahrzeug und sie fragt ihn, ob er solch ein Nummernschild kennen würde. Ja er kennt es, aber weiß nicht, welches Land sich dahinter verbirgt. (So viel zur amerikanischen Schulbildung!)  Wir erklären alles und auch er fragt sich, wie wir an ein so langes Visa kommen. (Das können die sich alle fragen so lange sie wollen, aber wegnehmen dürfen sie es uns nicht - so lange wir kein Verbrechen begehen. Oh, je, was ist jetzt mit unserem Fleisch - ist das Mitnehmen schon strafbar?) Das klärt der Inspection Officer. Er schaut in unseren Kühlschrank und ich erkläre ihm, dass wäre unser Fleisch aus den Staaten. Ja, das mussten wir doch mitnehmen, die Mexicaner haben doch kein Fleisch!!!! Ja, Nee, ist klar. Selbstverständlich dürfen wir unser "mexi....äääähhhh amerikanisches" Fleisch behalten. 

Puh, endlich nach einer 3/4 Stunde sind wir über die Grenze.  Im nahen Somerton finden wir einen kostenlosen RV-Luxus-Übernachtungsplatz an einem Casino. Daher ist für uns für heute hier Schluß. Morgen geht's nach Yuma (Walmart) zum Einkaufen.

19.2.2016

Meilen abspulen auf dem Highway #8. Wir kommen, nach dem umfangreichen Einkauf nur bis Meile 60. Hier gibt es einen Übernachtungsplatz. Wir erwischen natürlich den Platz neben einem Kühl-LKW. Und er bleibt auch noch die ganze Nacht stehen!

 

20.2.2016 OrganPipe Cactus National Monument

Bei Meile 111 verlassen wir die #8 und biegen auf die #85 Süd - Richtung mexicanische Grenze - ab. Der Nationalpark liegt nur 8 km vor der Grenze zu Mexico, diesmal allerdings einem Übergang aufs Mainland. Zum Mittagessen haben wir unseren Platz auf dem Campground bezogen. Eigentlich wollten wir heute nachmittag noch einen Trail laufen, aber wir sind faul, faul, faul! Dieses ewige Herumsitzen am Strand hat uns lauffaul werden lassen. Das muss sich in den nächsten Tagen wieder ändern. Wir müssen uns erst wieder ans Herumreisen und Neues entdecken gewöhnen. Zum Abgewöhnen haben wir uns ja den Organ Pipe Cactus NP ausgesucht. Hier wachsen zwar alle möglichen Kakteen, aber der Organ Pipe wächst nur hier und im Nordwesten Mexicos, d.h. auf der Baja. Hier im NP wird er allerdings sehr groß, bis zu 8 m. Morgen fahren wir erst einmal den Ajo Mountain Drive, ein Rundkurs von 21 Meilen durch den Park, am Fuß der Ajo Bergkette entlang. Dort soll es sehr schöne Ausblicke und Kakteen-Exemplare geben.

21.2.2016 Ajo Mountain Drive

Wie sagte der Ranger gestern auf unsere Frage nach dem Straßenzustand: "it's gravel and sometimes a little bit rocky". Die Amis haben echt Humor. 31 km, die wir nicht so lustig fanden. Und unser Dicker erst recht nicht. Aber was sind schon ein paar Kratzer mehr (in den Weg ragende Kakteenstengel)! Wir haben trotzdem mal alle wichtigen Kakteen fotografiert. Der Organ Pipe wächst nur hier in der Sonora Wüste und auf der Baja. Den Saguaro, bei uns besser bekannt als die typisch mexicanische Kaktee, wächst überall. Allerdings nur hier mit einer Höhe bis zu 8 Metern. Der wunderschön rot blühende Ocotillo gehört nicht zur Familie der Kakteen-Gewächse. Wächst hier aber überall. Und dann gibt es noch den lustigen Teddybear Cholla, der seine Samenkapseln in die Gegend "sprengt". Nach 4 Stunden sind wir wieder zurück und lassen es uns auf den Stühlen in der Sonne gut gehen. Puh, war das anstrengend!

Das ist ein Saguero Kaktus. Und davor - mit den roten Blüten - ein Ocotillo - kein Kaktus!

Das ist ein Organ Pipe

Und - mein Liebling - ein Teddybear Cholla

22.2.2016 zu Fuß zur Victoria Silver Mine

Heute werden die Wanderschuhe angezogen! Tja, würde ich ja gerne. Aber als Hermann sie aus dem Staufach holt, fallen die Sohlen ab. Sind die doch tatsächlich nach 6 Jahren schon kaputt gelaufen. Also ab in den Müll damit. Dann müssen halt vorerst die Turnschuhe (Standard-Fußbekleidung für Amerikaner) reichen. Schon um 8.30 Uhr sind wir unterwegs. Da wir für die 4,2 Meilen ca. 3 Stunden rechnen und es ab 10.00 Uhr richtig heiß wird. Der Weg geht mitten durch die Wildnis, ist aber sehr gut markiert. Wir durchqueren trockene Wasserläufe und es geht bergauf und bergab auf einem schmalen Geröllweg. Nach ca. 1,5 Stunden haben wir die ehemalige Silbermine erreicht. Heute ist nur noch eine Ruine, verschiedene Belüftungskanäle der unterirdischen Stollen und der Einstieg zu sehen. Aber natürlich ist alles abgesichert, damit niemand hinunter steigen kann. Wir ruhen uns etwas aus (Hermann macht ein Selfie) und dann geht es zurück. Wir sind ganz schön kaputt. Aber heute gibt es keine Entschuldigung, wir müssen noch den Sand aus dem Auto schaufeln. Also, alle Teppiche raus und einmal durchgewischt (Hermann verhaut in der Zwischenzeit draußen die Teppiche). Als die wieder einigermaßen sauber sind, alles wieder rein. Nun ist es aber schon 18.00 Uhr und es wird Zeit für die Dusche und das Abendessen. Haben wir schon gesagt, dass wir uns perfekt an den amerikanischen Tagesablauf angepaßt haben? Früh raus (der Amerikaner verläßt den Campground in den meisten Fällen zwischen 6.30 und 7.30 Uhr) und abends (wenn das Tageslicht schwindet) wieder rein. Nur in wenigen Wohnmobilen ist um 21 Uhr noch Licht. Um 18.30 Uhr schauen wir zufällig aus dem Fenster und sehen, wie gerade der Mond aufgeht. Hermann gelingen ein paar tolle Aufnahmen. Es sind viele draußen, manche sogar mit Stativ und jeder schwärmt von dem tollen Anblick. Das war ein super Tagesabschluß.

23.2.2016 ...weiter geht's

...ab jetzt immer Richtung Osten. Das hat bei der Hitze den Vorteil, dass wir die Sonne die meiste Zeit des Tages im Rücken haben. Ergo wird es im Führerhaus auch nicht so warm. Obwohl man auch sagen muss, dass es hier (wir sind mittlerweile ja wieder auf 800 Meter Höhe) auch nicht mehr so drückend ist. Wir verlassen den Organ Pipe und werden auf der Straße 2 x von der Border Control angehalten. Die Beamten sind sehr höflich und nett. Sie fragen, woher und wohin, schauen sich die Pässe an und wünschen dann eine gute Fahrt. Bis Tucson geht die Fahrt durch Indianergebiet. Will heißen: Nix los! Um die Mittagszeit erreichen wir die ersten Ausläufer von Tucson und damit auch - mal wieder - eine Missionsstation. Diesmal San Xavier de Baja, gegründet a.D. 1692. Die Gebäude beinhalten heute eine Schule. Durch den Kerzenverkauf in der Kirche kann sich die Gemeinde die ziemlich kostspieligen Restaurierungs- und Erhaltungskosten leisten. Wir fahren weiter Richtung Innenstadt zum Einkaufen - ja, schon wieder! Auf dem Herweg haben wir ein Casino entdeckt. Da wollen wir nachher wieder hin zum Übernachten. Die Casinos stellen immer kostenlose und teilweise wunderschöne Plätze für die Wohnmobilfahrer zur Verfügung. Das ist natürlich der pure Eigennutz. Denn die Amerikaner müssen ja etwas essen (das geht in den Casinos immer sehr gut und lecker) und danach wird, bei kostenlosen Drinks, gerne noch ein Spielchen gewagt. Außerdem ist der Platz fernab der Hauptverkehrsstraße auch schön ruhig. Morgen wollen wir uns die Old Tucson Studios anschauen, in denen über 300 Filme gedreht worden sind. 

24.2.2016 Old Tucson

Die Nacht hier am Casino war schön ruhig. Wir trödeln heute rum, da die "Westernstadt Old Tucson" erst um 10.00 Uhr öffnet.

Um 10.30 Uhr sind wir dann da. Der Eintritt ist - mal wieder - ziemlich happig. 18 $ p.P. (Senior) für alte Filmkulissen. Unter anderem wurde hier von 1966 - 1971 "Unsere kleine Farm" mit der Ingless-Familie gedreht. Und natürlich - in den Jahren davor - unendlich viele Filme mit John Wayne, Paul Newman und anderen Film-Giganten. In der Townhall findet sich der Court, im ehemaligen Hotel ist heute ein Restaurant, im Merchandise-Shop ist ein Andenkenladen usw. Ist der Ausflugsort auch noch so klein, der Amerikaner braucht einen "richtungsweisenden" Plan. Das ist auf jedem Campground so- der Ranger malt da mit dicken Leuchtstiften den Weg zum Stellplatz. Und fügt dann noch hinzu: Wenn Du den Weg nicht findest, komm zurück, ich bring Dich dann hin! 

Genauso ist es hier: Das Gelände ist höchstens 300 m lang und genauso breit. Aber es gibt natürlich wieder hilfsbereite Damen am Eingang, die zum einen den Zeitplan auf der Vorderseite (z.B. 11.30 Uhr in der Townhall gestellte Gerichtsverhandlung) Punkt für Punkt vorlesen. Wenn man dann Interesse an einer Veranstaltung bekundet, gibt es - natürlich mit Leuchtstift - auf der Rückseite, auf dem Lageplan wieder eine Wegmarkierung. Wir kommen ohne das Alles aus (ignorante Ausländer) und marschieren fröhlich drauf los. Nach 2,5 Stunden haben wir alles bis in den letzten Winkel erkundet und verlassen - etwas enttäuscht - Old Tucson. 

25.2.2016 

Heute wollen wir das Pina Air and Space Museum besuchen. Es gibt mindestens 4 Hangars zu bestaunen und ein riesiges Freigelände mit ausgemusterten Flugzeugen. Wir sind früh - kurz nach 10.00 Uhr - da. Diesmal warten die hilfsbereiten Herrschaften schon vor der Tür. Es gibt ca. 10 Minuten eine Erklärung und dann geht's zur Kasse. Drei Kassen sind geöffnet. Sollte eigentlich schnell gehen - 2 x Senior bitte und dazu 2x Tram-Fahrscheine - fertig. Weil die Deutschen haben natürlich vorher gelesen, was man hier alles dazu buchen kann. Zum Lesen kommen die Amerikaner ja nicht, die müssen ihren Kaffeebecher leeren und dabei schwätzen. Vielleicht noch ein bisschen telefonieren? Dann ist man so beschäftigt, dass man noch nicht einmal das Zeichen des Kassierers sieht, das man doch bitte zum Bezahlen "durchrutschen" soll. Also 2 Personen, das ist schnell geklärt. Dann die Frage: Was wollen Sie denn zusätzlich machen? Mit dem Shuttle über's Außengelände oder lieber mit dem Außen-Shuttle zum 5 km entfernten "Friedhof"? Lieber den geführten Rundgang oder wollen Sie alles selber lesen?

Bis das alles mit dem anwesenden Ehepartner geklärt ist, dauert das schon mal 5 Minuten. Aber das muss man den Amis lassen: Keiner verliert die Geduld. Alle stehen brav (sind ja anderweitig beschäftigt) in der Schlange und warten. Nach einer halben Stunde haben auch wir es geschafft. Jetzt aber ein bisschen schnell, unser Shuttle startet in 15 Minuten zur Tour über das Außengelände. Diese Tour dauert eine Stunde. Es ist unglaublich, was der Driver für Einzelheiten über jedes Flugzeug weiß. Ok, ab und zu verwechselt er die Maschinen, dann entschuldigt er sich und fängt lieber noch mal von vorne an. Für einen Rundkurs von max. 500 Meter brauchen wir tatsächlich eine ganze Stunde. Danach schauen wir uns in Ruhe die einzelnen Hangars an. Es gibt viel zu sehen und die Maschinen sind alle sehr liebevoll restauriert. Am frühen Nachmittag haben wir alles gesehen und machen uns auf Richtung Tombstone. Auf halber Strecke finden wir auf BLM-Land einen sehr,sehr einsamen Übernachtungsplatz. Das wird eine Ruhe heute Nacht.

 

26.2.2016 12.00 Uhr O.K. Corall

 

Heute um 12.00 Uhr wird der Schusswechsel zwischen den Brüdern Virgil,Wyatt + Morgan Earp und Doc Holidayauf der "guten" Seite und Ike + Billy Clanton und Frank + Tom McLaury (Bösewichte) , der am 27.Oktober 1881 statt fand, nachgestellt. Natürlich in Tombstone. Pünktlich sind wir da und dem Westernfan Hermann geht das Herz auf. Alle Darsteller tragen Original-Western-Kleidung. In der Stadt selbst fühlt man sich überall in der Zeit zurück versetzt. Pferdekutschen fahren, es gibt Saloons, Bordwalks und viel, viel Staub. Wir schauen uns das "Duell" an und laufen danach noch zur örtlichen Zeitung, wo wir einen Nachdruck der Zeitung vom 28.Oktober 1881 geschenkt bekommen. Wir werfen einen Blick in den Saloon, in dem das Tragen von Waffen bis Mitternacht erlaubt ist. Überall kann man Kleidung aus früherer Zeit kaufen. Es gibt auch original Stetson-Hüte, die wohl viele Einwohner Arizonas, New Mexicos und Texas als tägliches Bekleidungsstück nutzen. Es gibt sie sowohl für Männer, wie auch für Frauen. Und die Besten sind die aus Büfellleder. Da kostet so ein Hut gerne mal 400-500 $. 

Um 15.00 Uhr geht es weiter, immer durch Farmland mit hohen Bergen rechts und links des Weges. Wir fahren immer auf einer Höhe zwischen 1300 und 1500 Metern. Um 17.00 Uhr machen wir Schluß für heute.

27.-29.2.2016 Chiricahua National Monument

Die Chiricahua Berge sind zwischen 2500 und 3000 Meter hoch und waren früher die Heimat der Chiricahua Apachen, zu deren Führern u.a. auch der berühmte Cochise und Geronimo gehörten. Heute ist es ein riesiges Naturschutzgebiet, u.a. wegen der einmaligen Steinformationen. Es gibt im Park viele Wanderwege unterschiedlichster Länge. Leider können nur zwei im Moment gelaufen werden, da im September 2015 ein Monsoon-Regen die komplette Parkstraße auf einer Länge von 8 km unterspült hat. Wir fahren auf den Campground und hier sieht es schon sehr voll aus. Wir fahren zurück zum Visitor Center um zu fragen, ob es evtl. einen Ausweichplatz gibt. Aber wir haben riesiges Glück und bekommen noch einen Platz, angeblich nur für eine Nacht. Als wir wieder am Campground sind und Hermann gerade auf "unserem" Platz einparkt, kommt der Camp-Host (Platzwart) vorbei und erklärt uns, dass wir auf diesem Platz gerne länger bleiben können, da er erst wieder ab 1.3.2016 reserviert sei. Na, dann bleiben wir bis dahin. Nachmittags laufen wir nur über den Platz und schauen uns die Schäden an, die der Regen verursacht hat. 

Am Samstag machen wir eine Wanderung zur ehemaligen Waldarbeiter-Siedlung. Hier haben ab 1930 140 Männer des CCC (Civilian Conservation Corps) die heute noch existierenden Wanderwege angelegt und die Felsformationen benannt und gekennzeichnet. Mit Ausbruch des II. Weltkriegs wurde das Camp geschlossen und die Gebäude dem Erdboden wieder gleich gemacht. Lediglich die beiden Kamine des ehemaligen Haupthauses stehen heute noch am Wegesrand. Nach 2 1/2 Stunden sind wir zurück. Wir merken die Höhe (1.700 Meter) und sind froh, dass wir uns für den Nachmittag nicht noch eine Wanderung vorgenommen haben. Statt dessen können wir ab 14.00 Uhr beobachten, wie gut oder eben schlecht die Amerikaner mit ihren Wohnwagen umgehen können und uns wird schnell klar, warum es so viele kommerzielle Campingplätze mit sogenannten "pull-thru"-Plätzen gibt. In diese kann man in Fahrtrichtung reinfahren und auf der anderen Seite wieder raus. Da ist es hier wesentlich schwieriger, die teilweise sehr langen Gespanne um die Ecken zu kriegen und dann auch noch rückwärts auf den ausgesuchten Platz. Ein Camper hat einen Pick-Up, der sogar vorne eine Anhängerkupplung hat. Damit hilft er schon mal, wenn jemand gar nicht klar kommt und "schiebt" den Wohnwagen an den richtigen Platz.  Aber, in der Regel, hat es jeder so nach 30-60 Minuten rangieren geschafft. 

29.2.2016 ...und noch ein Trail....

Da es hier nachts sehr kühl ist (um die 6°) muss man, wenn man so ein Frierbeutel ist, mit seinen Aktivitäten warten, bis die Sonne richtig da ist. Das ist so gegen 9.30 Uhr der Fall. Und dann geht es für uns auch schon los. Wir wollen mittags wieder am Auto sein und haben uns einen 4,8 km Trail mit einem Höhenunterschied von 250 Metern vorgenommen. D.h., dass wir bis auf 2.000 Meter "hochschnaufen" wollen. Wir sind ja mittlerweile schon wieder im Training. Der Weg ist eng und teilweise sehr steinig. Aber von der Höhe kann man den Blick wunderbar in die Ferne schweifen lassen. Wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen und freuen uns daher über den frischen Wind hier oben. Leider sind die Felsformationen von dieser Seite aus nicht so schön wie die gestern. Um 12.30 Uhr sind wir dann glücklich und erschöpft wieder am Auto. Wir wollten uns eigentlich in der Sonne entspannen, aber irgendwie ist es uns heute zu kühl. Gestern 25° und heute nur 20°. Und so bald die Sonne weg ist, können wir dem Rückgang der Temperatur zu schauen. Morgen verlassen wir den Campground und machen uns auf den Weg nach New Mexico.

Weiter geht's mit New Mexico.....